Analysten hatten für die Monate April bis Juni im Schnitt nur mit einem Wachstum von 0,4 Prozent gerechnet. In den kommenden Monaten rechnen Ökonomen wegen der höheren US-Zölle aber mit einer schwächeren Entwicklung.

Ohne die Annualisierung betrug das Wachstum im Quartalsvergleich 0,3 Prozent. Bereits zu Beginn des Jahres war Japans Wirtschaft gewachsen, wenn auch schwächer. Wie aus der Mitteilung weiter hervorgeht, betrug das Wachstum im ersten Quartal laut revidierten Daten 0,1 Prozent im Quartalsvergleich, oder annualisiert 0,6 Prozent.

Angetrieben wurde das Wachstum im zweiten Quartal unter anderem von Investitionen der Unternehmen. Der private Konsum habe ebenfalls zugelegt, aber nur leicht, wie aus der Mitteilung weiter hervorgeht.

Analysten gehen weiter davon aus, dass japanische Unternehmen in der Erwartung höherer US-Zölle Geschäfte vorgezogen haben. Dies habe Japans Wirtschaft angetrieben. Durch das Vorziehen von Geschäften zeigten sich in Japan bisher kaum negative Auswirkungen auf die aggressive Zollpolitik der US-Regierung. «Die Daten beinhalten noch nicht die Auswirkungen von Trumps Zöllen», kommentierte Matthias Krieger, Analyst bei der NordLB.

US-Zölle dürften Exporte belasten

Die weiteren Aussichten für Japans Konjunktur sind aber «ziemlich eingetrübt», warnte der Experte der NordLB. Die neuen Zölle von 15 Prozent auf Exporte in die USA «dürften künftig die japanischen Ausfuhren und mithin die Gesamtwirtschaft spürbar belasten.»

Allerdings dürfte das Wachstum der japanischen Notenbank möglicherweise Spielraum geben, die Zinsen anzuheben. Zuletzt hatte die Zentralbank den Leitzins Ende Juli unverändert bei 0,50 Prozent belassen. Die nächste Zinsentscheidung steht im September auf dem Programm.

Am Devisenmarkt reagierte der japanische Yen mit Kursgewinnen auf die Daten zur Wirtschaftsleistung. Im Handel mit dem US-Dollar stieg der Yen auf ein Tageshoch./jkr/stk

(AWP)