Die 40 Dax-Unternehmen heuerten elf Frauen als Vorstände an - bei insgesamt 22 neu besetzten Vorstandsposten, wie aus einer am Donnerstag veröffentlichten Studie der Stuttgarter Unternehmensberatung EY hervorgeht. Damit ist aber erst gut jeder siebte Vorstandsposten bei den 160 Unternehmen in den Börsenindizes Dax, MDax und SDax von einer Frau besetzt. Sie beschäftigten Ende des vergangenen Jahres zusammen 109 weibliche Vorstandsmitglieder, 17 mehr als ein Jahr zuvor. Fast die Hälfte davon sitzt in der Führungsetage eines der 40 Dax-Mitglieder.

Geführt werden gerade einmal neun der 160 Unternehmen von einer Vorstandschefin. Im Dax ist Merck-Chefin Belen Garijo Anfang 2023 wieder die einzige Frau auf dieser Top-Position, nachdem sich Fresenius Medical Care nach nur zwei Monaten von Carla Kriwet getrennt hat.

"Es tut sich etwas in den Vorständen", resümierte Markus Heinen, der bei EY den Bereich People Advisory Services leitet. "Doch die Entwicklung ist weiter sehr langsam. Es bleibt (...) der Eindruck, dass der Fortschritt schneller gehen könnte und müsste." Im Dax sind schon mehr als ein Fünftel der Vorstände weiblich, im MDax und SDax dagegen nur ein Achtel. In 34 der 40 Dax-Vorstände sitzt mindestens eine Frau, in MDax und SDax sind die überwiegende Zahl der Vorstände noch reine Männerrunden. Ein Drittel der Vorständinnen bekleiden der Studie zufolge operative Funktionen, etwa als Chief Operating Officer (COO), ein Viertel fungiert als Personalchefin, ein Fünftel ist für die Finanzen verantwortlich.

(Reuters)