2023 sei noch fast jedes vierte elektrisch angetriebene Fahrzeug aus China importiert worden, teilte die Umwelt-Lobbyorganisation Transport & Environment am Mittwoch zu einer Untersuchung mit. Dabei stellten westliche Autobauer den grössten Teil der Einfuhren: Tesla, Dacia und BMW seien die wichtigsten Importeure von in China produzierten Fahrzeugen.

Tesla baut das Model 3 in seiner Fabrik in Shanghai, Dacia produziert den Elektro-Kleinwagen Spring in der Volksrepublik, BMW führt die elektrische Version des X3 aus China ein und will den elektrischen Mini aus der Volksrepublik importieren. Chinesische Hersteller spielen bislang noch eine untergeordnete Rolle, allerdings dürfte ihr Anteil stark steigen. T&E sagt für das laufende Jahr einen Marktanteil der chinesischen Firmen bei den Elektroautos in Europa von elf Prozent voraus, bis 2027 könnte er auf 20 Prozent steigen.

Die Europäische Union erwägt derzeit Strafzölle auf chinesische Autos, um die heimische Branche zu unterstützen. Sollten die Einfuhrgebühren auf 25 Prozent steigen, werde das chinesische Mittelklasseautos teurer machen als ihre europäischen Pendants, schrieben die T&E-Experten. Kleinere SUVs und grössere Fahrzeuge aus China dürften dagegen billiger bleiben. «Zölle werden Autobauer dazu zwingen, Elektroautos in Europa zu bauen, und das ist gut, weil wir diese Arbeitsplätze und Fähigkeiten haben wollen», sagte T&E-Expertin Julia Poliscanova. «Aber Zölle werden europäische Autobauer nicht lange schützen. Die chinesischen Autobauer werden Fabriken in Europa bauen, und wenn das kommt, muss unsere Autobranche bereit sein.»

(Reuters)