Al-Alimi verkündete einen landesweiten Ausnahmezustand für 90 Tage. Für 72 Stunden gelte eine Luft-, Land- und Seeblockade für den Jemen. Die Regelung gilt de facto für den südlichen und östlichen Jemen - der Norden samt der Hauptstadt Sanaa wird von der Huthi-Miliz kontrolliert.
Im Jemen tobt seit rund einem Jahrzehnt ein Bürgerkrieg, der vor allem zwischen der Huthi-Miliz einerseits und dem Bündnis aus Saudi-Arabien, den Emiraten und der jemenitischen Regierung andererseits ausgetragen wird. Die Emirate und Saudi-Arabien sind aber auch Rivalen am Golf, die in der Region um Einfluss und Ressourcen ringen. So unterstützen die beiden Staaten auch im Sudan-Konflikt unterschiedliche Seiten.
Separatisten setzten Saudi-Arabien im Jemen unter Druck
Der Konflikt der eigentlich Verbündeten hatte sich in vergangenen Wochen im Jemen, ein verarmtes Land auf der Arabischen Halbinsel, immer weiter zugespitzt. Die Separatisten des sogenannten Südlichen Übergangsrats (STC), die von den Emiraten unterstützt werden, hatten Anfang Dezember grosse Gebiete in den ölreichen Provinzen Hadramaut und al-Mahra eingenommen und damit die Regierung und deren Verbündeten Saudi-Arabien unter Druck gesetzt. Die Separatisten streben einen unabhängigen Süd-Jemen an in dem Land, das bereits von 1967 bis 1990 geteilt war.
Nach Darstellung des STC bombardierte Saudi-Arabien dann Stellungen der Separatisten, wobei es aber Berichten zufolge keine Opfer gab. Beobachter sprachen zunächst von einer Warnung Riads. Das Königreich forderte die Separatisten dann auch explizit zum Rückzug aus den Provinzen auf.
Am Morgen bombardierten saudische Streitkräfte dann Ziele im Hafen Mukalla, der am Golf von Aden liegt an der jemenitischen Küste. Man habe dort einen «begrenzte Militäreinsatz» durchgeführt, teilte das von Saudi-Arabien angeführte Bündnis im Kampf gegen die Huthi mit. Dieser habe auf Waffen und Militärfahrzeuge gezielt, die von zwei Schiffen im Hafen entladen worden seien. Mutmasslich sollten die Separatisten dort von den Emiraten Waffen und andere militärische Ausrüstung erhalten.
Das saudische Aussenministerium bezeichnete die Schritte der Emirate als «extrem gefährlich». Jede Bedrohung der nationalen Sicherheit Saudi-Arabiens sei eine «rote Linie» und das Königreich werde alle notwendigen Schritte unternehmen, um solche Bedrohungen aus dem Weg zu räumen. Die Provinz Hadramaut grenzt an Saudi-Arabien, das wegen des Kriegs im Nachbarland schon lang um die eigene Sicherheit besorgt ist./wh/DP/jha
(AWP)