Man müsse aber auch anerkennen, dass sich die Welt grundlegend verändert habe. «Unsere alte Beziehung mit den USA, eine Beziehung, die auf stetig zunehmender Verflechtung beruhte, ist vorbei», sagte Carney weiter. «Wir haben den Schock des amerikanischen Verrats überwunden, aber wir sollten die Lektionen nie vergessen.»

Carney: Beziehungen zu «verlässlichen» Partnern stärken

Carney kündigte an, er werde sich mit Trump zusammensetzen und die künftigen wirtschaftlichen und sicherheitspolitischen Beziehungen «zwischen zwei souveränen Nationen» erörtern - «und zwar in dem vollen Bewusstsein, dass wir viele, viele andere Optionen als die USA haben». Kanada werde seine Beziehungen «zu verlässlichen Partnern» in Europa, Asien und anderen Teilen der Welt stärken.

Die Parlamentswahl stand unter dem Druck aggressiver Zollpolitik und Annexions-Drohungen von US-Präsident Trump. Noch am Wahltag hatte Trump die Kanadier erneut aufgefordert, einer Eingliederung in die USA als 51. Staat zuzustimmen. Seine Einmischung hatte den Wahlkampf komplett auf den Kopf gestellt: Lange lagen die oppositionellen Konservativen in Umfragen scheinbar uneinholbar vorne, doch im Widerstand gegen Trump rückten die Kanadier zusammen und versammelten sich nun überwiegend hinter Carney./alz/DP/mis

(AWP)