Im Gegenzug sollen als Teil einer am Mittwoch bekanntgemachten Vereinbarung zwischen Israel und der Hamas palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen entlassen werden. Mit der Waffenruhe soll es auch mehr Hilfslieferungen für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen geben.
Der militärische Arm der Hamas bestätigte den Beginn der Feuerpause am Freitagmorgen und die Dauer von vier Tagen. In dieser Zeit würden alle Seiten ihre militärischen Aktivitäten einstellen, teilte ein Sprecher der Kassam-Brigaden mit.
Die Hamas und Israels Regierung haben sich mit der Vereinbarung auf eine maximal zehntägige Feuerpause geeinigt, die für den abgeriegelten Gazastreifen und Israel gelten. Teil des Deals ist ein Austausch von bis zu 100 Geiseln aus Israel gegen bis zu 300 palästinensische Insassen israelischer Gefängnisse.
Mit der Feuerpause gibt es auch etwas Hoffnung für die notleidenden Menschen im Gazastreifen. Das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA will die Kampfpause nutzen, um dringend benötigte Hilfsgüter an die Zivilbevölkerung zu verteilen. Essen, Wasser und Arzneimittel sind sehr knapp, ärztliche Behandlungen kaum oder überhaupt nicht möglich. Nach UN-Angaben wurden 1,7 Millionen Menschen durch Kämpfe vertrieben.
Terroristen der Hamas und anderer Gruppierungen hatten am 7. Oktober im Süden von Israel beispiellose Massaker verübt, rund 1200 Menschen getötet und etwa 240 Geiseln nach Gaza verschleppt - darunter auch Deutsche. Von den 240 Verschleppten wurden bislang vier weibliche Geiseln von der Hamas freigelassen. Eine junge Soldatin konnte vom Militär befreit werden. Die Armee fand zudem die Leichen zweier Frauen. Wie viele insgesamt noch am Leben sind, ist unklar.
Israels Militär flog ab dem 7. Oktober Luftangriffe auf den Gazastreifen und rückte mit Bodentruppen in das Küstengebiet ein. Nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums wurden dabei mehr als 14 500 Menschen getötet. Bei Israels Luftangriffen wurden auch viele Zivilisten getötet. Israels Armee hat erklärt, dass die Hamas zivile Orte für militärische Zwecke nutzt, darunter Krankenwagen und Krankenhäuser. Die Hamas bestreitet dies.
Katar sowie Ägypten hatten in Absprache mit den USA in den vergangenen Wochen zwischen Israel und der Hamas vermittelt. Vor allem Katar hat sehr gute Kontakte zur Hamas, in dem Emirat am Golf lebt auch die Hamas-Führungsspitze./jot/DP/jha
(AWP)