Sie hob am Donnerstag die Schlüsselsätze um einen halben Prozentpunkt an. Der an den Finanzmärkten richtungsweisende Einlagensatz, den Banken für das Parken überschüssiger Gelder von der Notenbank erhalten, steigt dadurch auf 2,50 Prozent. Experten hatten mit der Erhöhung gerechnet. Sie sagten in ersten Reaktionen:
JÖRG ASMUSSEN, HAUPTGESCHÄFTSFÜHRER GDV:
"Die Anhebung der Leitzinsen um 50 Basispunkte ist richtig, weitere Schritte in diesem Umfang müssen folgen. Denn auch wenn die Inflationsraten rückläufig sind, ist die Kerninflation im Euroraum zuletzt wieder leicht gestiegen. Die Arbeit ist also noch nicht vollendet. Der aufkeimende Konjunkturoptimismus und die jüngst besseren Wirtschaftsdaten erleichtern es der EZB, Kurs zu halten. Eine robustere Wirtschaft wird die nächsten Zinserhöhungen besser verkraften. Womöglich gelingt der EZB auf diesem Wege sogar ein soft landing."
FRIEDRICH HEINEMANN, ZEW:
"Der in den kommenden Monaten zu erwartende Rückgang der Euro-Inflationsrate ist eine Folge der nicht weiter steigenden Energiepreise und der staatlichen Entlastungen. Hingegen bleibt die an der Kerninflation gemessene breite Inflationsdynamik weit über dem EZB-Inflationsziel. Der EZB-Rat tappt derzeit im Dunkeln, wann mit einem nennenswerten Rückgang der Kerninflation zu rechnen ist. Er musste in den letzten zwei Jahren lernen, wie schlecht sich die Inflation jenseits eines Zeithorizonts von einem Jahr prognostizieren lässt. Es ist daher nur folgerichtig, dass die derzeitige Mehrheit im EZB-Rat erst einen substanziellen Rückgang in der Kernrate sehen will, bevor die Zinserhöhungen zum Ende kommen."
(Reuters)