Der von Raiffeisen vor der US-Zollankündigung erhobene KMU-Einkaufsmanager-Index (KMU-PMI) sank um 2,1 Punkte auf 50,3 Zähler und konnte sich nur knapp über der Wachstumsschwelle von 50 Indexpunkten halten. Dabei sind alle fünf gemessenen Komponenten schlechter als im Vormonat ausgefallen, wie es in einer Mitteilung vom Montag heisst.
Die Bereiche Produktion (50,7 nach 53,6) und Einkaufslager (46,5 nach 51,1) verzeichneten in der Umfrage die stärksten Rückgänge. Die Auftragskomponente, die den Angaben nach mit 30 Prozent das grösste Gewicht im PMI hat, sank auf 53,3 Punkte nach zuvor 54,1 Zählern.
Die Verschlechterung sei dabei primär auf Exportunternehmen zurückzuführen. Zwar wachse der Auftragsbestand insgesamt weiter, jedoch hauptsächlich bei inlandsorientierten KMU, so die Experten von Raiffeisen. Diese würden von der robusten Binnenkonjunktur profitieren.
Jobabbau erwartet
Angespannt sei die Lage in vielen Branchen mit Blick auf die US-Exporte, die im ersten Halbjahr dank Vorzieheffekten noch gestiegen seien, heisst es. Die Zuversicht habe im Verlauf der ersten Jahreshälfte insbesondere bei exportorientierten KMU nachgelassen. Das dürfte auch auf den Arbeitsmarkt durchschlagen.
In einer Sonderumfrage, die noch vor dem 1. August durchgeführt wurde, schätzte eine knappe Mehrheit der KMU ihren aktuellen Personalbestand für angemessen ein. Doch bei den exportorientierten Firmen sahen bereits rund 30 Prozent die Belegschaft als zu gross an, bei binnenorientierten KMU waren es 20 Prozent.
Für die kommenden sechs Monate rechnete laut der Umfrage ein Viertel der exportorientierten Betrieben mit einem Rückgang im Personalbestand. Bei den inlandsorientierten KMU erwarten lediglich 15 Prozent einen Personalabbau.
Mit dem Zollschock vom 1. August gerate die Beschäftigung nun noch stärker unter Druck, schreibt Raiffeisen dazu. Die bereits negativen Beschäftigungsaussichten hätten sich nochmals deutlich verschlechtert.
Für den KMU-PMI befragt Raiffeisen monatlich rund 200 Firmenkunden aus allen Branchen des verarbeitenden Gewerbes zu verschiedenen Aspekten ihrer Geschäftsaktivität.
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(AWP)