Der von Raiffeisen erhobene KMU-Einkaufsmanager-Index (KMU-PMI) hat sich im Februar einem positiven Wert angenähert. Konkret stieg er laut Mitteilung vom Montag auf 49,9 von 44,6 Punkten. Werte von über 50 deuten beim PMI auf Wachstum hin und sind somit positiv.
Die Lage im verarbeitenden Gewerbe sei aber weiter zweigeteilt, heisst es im Communiqué. Es seien vor allem die hauptsächlich nur im Inland tätigen KMU, die eine bessere Geschäftsentwicklung melden.
Im Exportgeschäft hingegen erziele aktuell praktisch nur noch die Pharmaindustrie ein positives Umsatzwachstum. In den anderen Branchen nehme das Exportvolumen mehrheitlich ab.
Beim Gesamtindex trugen laut den Angaben alle fünf Teilkomponenten zum Anstieg bei. Die Komponenten «Auftragseingang», «Produktionsvolumen» und «Lieferfristen» stiegen dabei über die 50-Punkte-Marke, jene zur «Beschäftigung» und zu den «Einkaufslagern» verharrten darunter.
Angst vor US-Zöllen
Auch für die Schweizer KMU bleibt die US-Politik ein grosser Unsicherheitsfaktor. Strafzölle von 10 bis 20 Prozent, wie sie US-Präsident Donald Trump im Wahlkampf angekündigt hatte, würden die in die USA exportierenden Schweizer KMU empfindlich treffen, wie die Umfrage weiter zeigte.
Knapp 30 Prozent geht bei einem Importzoll von 10 Prozent von einem Umsatzrückgang von mehr als 20 Prozent aus, ein Viertel von einem Rückgang von bis zu 20 Prozent. Der Rest der befragten KMU zeigt sich wenig alarmiert und geht von keinem negativen Effekt auf die Umsatzentwicklung in den USA aus.
Doch es drohen laut Raiffeisen auch erhebliche indirekte Folgen für die Schweiz, sollten die USA die Handelspolitik deutlich verschärfen. Strafzölle auf Importe aus der EU beispielsweise würden die Industrie in den Nachbarländern in eine noch tiefere Krise stürzen und damit auch die Schweizer KMU.
Für den KMU-PMI befragt Raiffeisen monatlich rund 200 Firmenkunden aus allen Branchen des verarbeitenden Gewerbes zu verschiedenen Aspekten ihrer Geschäftsaktivität.
Der PMI für die Gesamtindustrie, der von der UBS ebenfalls am Montag veröffentlicht wurde, entwickelte sich im Februar mit plus 2,1 auf 49,6 Punkte auch positiv.
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(AWP)