Der Dow Jones Industrial fiel nach einer Handelsstunde um 0,78 Prozent auf 28 644,96 Punkte. Er steuert damit auf ein fast ausgeglichenes Ergebnis in der laufenden Woche zu. Der marktbreite S&P 500 sank am Freitag um 0,64 Prozent auf 3237,10 Zähler. Der technologielastige Nasdaq 100 verlor 0,70 Prozent auf 8809,82 Punkte.
Nach der Tötung des iranischen Generals Ghassem Soleimani in Bagdad durch einen US-Angriff hatte die oberste Führung in Teheran den USA "schwere Rache" angedroht. Investoren flüchteten daraufhin aus Aktien in als sicher empfundene Anlageformen wie etwa US-Anleihen oder Gold. Börsenhändler sorgten sich nun um eine Vergeltung durch den Iran, was die Aktienkurse belaste.
Mit dem Konflikt einher ging ein deutlich steigender Ölpreis, was sich belastend vor allem bei Fluggesellschaften auswirkte, auf die nun möglicherweise höhere Kerosinkosten zukommen können. Aktien von United Airlines , Delta Air Lines und American Airlines sackten im frühen Freitagshandel zwischen 2,7 und 4,6 Prozent ab.
Mildernd wirkte sich der Rohölpreis jedoch bei Ölwerten aus. ExxonMobil und Chevron stemmten sich im Dow mit fast unveränderten Kursen gegen den Abwärtsdruck, während der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI am Freitag auf den höchsten Stand seit Ende April stieg. Goldproduzenten wie Barrick Gold und Newmont Goldcorp verbuchten sogar Gewinne von bis zu 1,5 Prozent.
Positiv von sich reden machten auch die Tesla -Aktien, bei der sich die jüngste Rekordrally im neuen Jahr dank positiver Auslieferungszahlen ungebremst fortsetzte. Nach dem Sprung über die 400-Dollar-Marke kurz vor Weihnachten wurden sie nun erstmals zu 450 Dollar gehandelt. Im Oktober waren sie noch zu 250 Dollar zu haben gewesen, seitdem haben sie fast 80 Prozent gewonnen.
Nachrichtlich negativ bewegt waren dagegen die Aktien des Biotech-Unternehmens Incyte , die als Schlusslicht im Nasdaq 100 um 10 Prozent abrutschten. Unter Druck gesetzt wurden sie von enttäuschenden Studienergebnissen mit dem Medikament Itacitinib.
Andere Einflussfaktoren wie etwa Konjunkturdaten rückten am Freitag in den Hintergrund. Experten rechnen damit, dass dies auch so bleiben wird, wenn zwei Stunden vor Schluss das "Beige Book" der US-Notenbank Fed veröffentlicht wird, in dem die Währungshüter ihre vergangene Sitzung protokolliert haben./tih/he
(AWP)