Laut Marktanalyst David Madden von CMC Markets scheuen die Aktienanleger am Dienstag wieder das Risiko. "Die Erinnerungen an den jüngsten Kursrutsch sind noch zu frisch", blickte der Experte auf die vergangenen beiden Handelswochen zurück. Diese waren mit Wochenverlusten von mehr als 4 Prozent die trübsten seit etwa zwei Jahren gewesen. "Einige Investoren befürchten, dass wir noch immer nicht aus dem Gröbsten heraus sind", fügte der Experte hinzu.

Allerdings hielt sich die Vorsicht in Grenzen: Der breit gefasste S&P 500 verlor 0,13 Prozent auf 2652,51 Punkte. Der technologielastige Nasdaq 100 rückte sogar um 0,14 Prozent auf 6533,24 Zähler leicht vor.

Eine steigende Inflation wäre ein Indiz für mehr geldpolitischen Spielraum der US-Notenbank Fed und könnte somit die Sorgen um höhere Leitzinsen wieder intensivieren. "Schneller als erwartet steigende Zinsen verunsicherten letzte Woche viele Anleger. Auf der Suche nach Gründen stösst man schnell auf die fragwürdige Steuerreform in den USA", merkte der Stratege Martin Lück vom Vermögensverwalter Blackrock an. Diese dürfte die US-Regierung mit höheren Schulden finanzieren - was die Teuerung antreiben könnte.

Bei den Einzelwerten fiel vor allem der Kurssprung der Under-Armour-Aktie auf, die um fast 17 Prozent nach oben schnellte. Bei dem kriselnden Hersteller von Sportartikeln reagierten Anleger erleichtert auf anziehende Umsätze im vierten Quartal. Unter anderem gab es Lob am Markt für eine Verbesserung in Nordamerika. Gut kamen auch die in Aussicht gestellten niedrigeren Kosten an.

Aktien von PepsiCo legten um 0,47 Prozent zu. Der Hersteller von Softdrinks will Aktien zurückkaufen und die Dividende erhöhen. Operativ hatte jedoch eine Flaute im Kerngeschäft dem für Pepsi-Cola bekannten Konzern im vergangenen Jahr einen Gewinneinbruch eingebrockt. Andrea Teixeira von JPMorgan sprach von einer operativ schwachen Entwicklung und einem enttäuschenden Ausblick auf das Jahr 2018.

Papiere des Medizintechnikherstellers Henry Schein brachen um 10 Prozent ein. Die US-Aufsichtsbehörde FTC ermittelt gegen den Ausrüster von Zahnarztpraxen wegen Verstössen gegen Wettbewerbsregeln. Henry Schein soll bestimmten Kundengruppen Rabatte widerrechtlich vorenthalten haben. Das Unternehmen wies dies zurück.

Aktien des Arzneimittelgrosshändlers AmerisourceBergen verteuerten sich um knapp 8 Prozent, angetrieben von Spekulationen um eine Übernahme. Einem Medienbericht zufolge hat der Kontrahent Walgreens Boots Alliance ein Auge auf AmerisourceBergen geworfen. Walgreens-Aktien stiegen um 0,57 Prozent./bek/he

(AWP)