Im Fokus bleibt die Nachlese der am Vortag bekanntgegebenen Inflationsdaten für Mai, die den höchsten monatlichen Preisanstieg seit 13 Jahren mit sich brachten. Allerdings stellte es die Anleger vorerst zufrieden, dass die US-Notenbank Fed bereits signalisierte, auf den enormen Preisanstieg nicht reagieren zu wollen. Sie betrachtet die Entwicklung als übergangsweises Phänomen.

"Die Aussicht auf weitere Notenbanker-Schützenhilfe durch die EZB und Fed, die wachsende Zuversicht auf ein greifbares Licht am Ende des Corona-Tunnels und die damit verbundene Hoffnung auf einen Konjunkturmotor welcher auf Hochtouren läuft, lockt die Anleger immer wieder zurück in die Aktienmärkte", sagte Marktexperte Timo Emden. Nahe des Rekordniveaus bei knapp 35 100 Punkten gab es beim Dow denn auch schon länger keine grösseren Rückschläge mehr. Der marktbreite S&P 500 hatte am Vortag erst eine Bestmarke aufgestellt.

Der Nachrichtenfluss auf Unternehmensseite blieb am Freitag zunächst dünn. Nach der Zulassung eines Alzheimermittels zu Wochenbeginn sorgen bei Biogen Analystenstudien für Gesprächsstoff. Nachdem die Aktie am Vortag von der UBS hochgestuft wurde, schraubte nun JPMorgan das Kursziel sehr deutlich auf 435 Dollar nach oben. Vorbörslich setzten die Aktien ihre jüngste Rally mit einem Anstieg um 1,3 Prozent fort.

Kräftig um 14 Prozent nach unten ging es dagegen vorbörslich für die Titel des Biopharma-Konzerns Vertex . Dieser musste eine herbe Enttäuschung hinnehmen bei der experimentellen Behandlung einer Erbkrankheit, die Leber und Lunge befällt. Die Beendigung des Projekts sei ein herber Rückschlag für die Bemühungen, die eigene Produktpalette zu verbreitern, hiess es.

Einen grösseren Rückschlag müssen derweil auch die Aktionäre des deutschen Impfstoffhoffnung Curevac hinnehmen, deren Papiere hauptsächlich in New York gehandelt werden. Vorbörslich sackten sie um 9 Prozent ab, nachdem es hiess, Bundesgesundheitsminister Jens Spahn plane offenbar wegen der jüngsten Probleme im Zulassungsprozess für die laufende Impfkampagne nicht mehr mit dem Corona-Vakzin./tih/mis

(AWP)