Im Auswahlindex Nasdaq 100 , der auf das tiefste Niveau seit Mitte Juli zurückgefallen war, zeichnet sich beim Broker IG eine Stunde vor Handelsstart eine Erholung um 0,7 Prozent auf 14 870 Punkte ab. In Europa zeigte der Stoxx Europe 600 Technology schon eine deutliche Reaktion auf sein Zweimonatstief. Die Anleger hätten am Vortag ein "Deja-vu" des Musters vom Jahresanfang erlebt, erklärte der Marktanalyst Konstantin Oldenburger vom Broker CMC Markets mit Blick auf den Druck steigender Anleiherenditen gerade auf Wachstumswerte.

Auch im Dow Jones Industrial und S&P 500 winken Zuwächse: Den Dow sieht IG 0,4 Prozent höher bei 34 440 Punkten, der marktbreite S&P wird 0,5 Prozent fester erwartet. Beide waren tags zuvor deutlich über den Vorwochentiefs geblieben.

Laut dem Bankhaus Bethmann dürfen sich die Anleger schon einmal an grössere Schwankungen gewöhnen: "Die Kombination aus geringerer Wachstumsdynamik und weniger Stützung durch die Zentralbanken dürfte zu höherer Marktvolatilität führen", erklärte der für die Anlagestrategie verantwortliche Chief Investment Officer Reinhard Pfingsten. Die Wahrscheinlichkeit einer grösseren Korrektur steige, könnte dann aber eine neue Einstiegschance bieten.

Papiere von Micron Technology sackten gegen den Trend vorbörslich um bis zu vier Prozent ab, nachdem der Halbleiterkonzern am Dienstag nach Börsenschluss mit seinem Ausblick enttäuschte. Den zuletzt starken Energiewerten nahm das vorläufige Ende der Ölpreis-Rally etwas Wind aus den Segeln.

Stark waren derweil Luftfahrtwerte wie Boeing und Spirit Aerosystems. Die Investmentbank Bernstein empfahl sie nebst Airbus in einer Branchenstudie. Die Wende stehe wohl endlich bevor für den globalen Reiseverkehr, so der Experte Douglas Harned. Er hob seine Prognosen für die Auslieferung ziviler Flugzeuge, den Verkehr und auch die Kapazitäten an./ag/jha/

(AWP)