Am Abend werden die Ergebnisse der Zinssitzung der US-Notenbank erwartet, die Begleitaussagen stehen in einem besonderen Rampenlicht. Die Anleger befürchten, dass die zuletzt hohe Inflation die Währungshüter mit ihrer bislang extrem lockeren Geldpolitik in die Bredouille bringt. "Trotz der stärker als erwarteten Preisdaten in den USA dürfte die Fed an ihrem Mantra festhalten, dass der Anstieg der Inflation nur vorübergehend ist und folglich ihr Fokus auf der weiteren geldpolitischen Unterstützung des Arbeitsmarkts liegen kann", hiess es in einem Kommentar der Dekabank.

Das geopolitische Thema des Tages ist derweil das Treffen des US-Präsidenten Joe Biden mit dem russischen Amtskollegen Wladimir Putin. Mit einem historischen Handschlag hat der Gipfel der beiden Staatschefs am Mittwoch in Genf begonnen. Biden hatte Putin eingeladen, um angesichts der im Westen zunehmend kritisierten Politik Moskaus "rote Linien" aufzuzeigen. Allerdings wollen die Präsidenten der beiden grössten Atommächte auch über gemeinsame Interessen sprechen.

Nichts Gutes erwartet am Mittwoch die Anleger von Oracle infolge der am Vorabend nachbörslich vorgelegten Zahlen. Das starke Cloud-Geschäft mit IT-Anwendungen und Speicherplatz im Internet bescherte dem SAP -Rivalen im vierten Geschäftsquartal zwar weiter deutliche Umsatzzuwächse, die allerdings die hohen Erwartungen nicht erfüllen konnten. Vorbörslich sackten die Aktien daraufhin um 5,4 Prozent ab.

Bei Biontech , die hauptsächlich in den USA gehandelt werden, ging es an der Nasdaq bei den Hinterlegungsscheinen vorbörslich um 2,1 Prozent bergab. Das Analysehaus Redburn hat die Aktien nach ihrer Kursrally auf "Sell" abgestuft und 146 Dollar als faires Niveau definiert. Fundamental sei die Rally bis weit über die 200 Dollar-Marke nicht mehr zu rechtfertigen, hiess es. Bekannt wurde auch, dass im Juli nach einer Übererfüllung im Vormonat die Lieferungen nach Deutschland wieder auf das vereinbarte Mass gebracht werden sollen.

Für US Steel ging es vorbörslich ausserdem um 1,5 Prozent bergab, nachdem JPMorgan jetzt mit einem negativen Votum auf die Aktie blickt. Hinzu kommt, dass die Metallbranche am Mittwoch allgemein in Aufruhr versetzt wird von einem Eingreifen Chinas. Die chinesische Regierung geht weiter gegen den derzeitigen Rohstoffpreisanstieg vor - mit dem Verkauf von staatlichen Reserven und einer Anordnung, dass staatliche chinesische Unternehmen ihre Abhängigkeit von ausländischen Rohstoffmärkten verringern sollen./tih/fba

(AWP)