Zuletzt stieg der Dow Jones Industrial um 0,78 Prozent auf 34 140,63 Punkte. Zu seiner Bestmarke von 34 256 Punkten fehlen dem US-Leitindex damit nur noch 0,3 Prozent beziehungsweise etwas über 100 Punkte. Die Vorwoche hatte der Dow mit einem Verlust von einem halben Prozent abgeschlossen, im Monat April aber ein Plus von rund 2,7 Prozent verbucht. Der marktbreite S&P 500 rückte am Montag um 0,36 Prozent auf 4196,14 Punkte vor. Dagegen rutschte der technologielastige Nasdaq 100 ins Minus und verlor 0,08 Prozent auf 13 849,07 Zähler.

Wie der ISM-Einkaufsmanagerindex zeigte, hatte sich die Stimmung in der US-Industrie im April überraschend eingetrübt und nicht wie von Analysten erwartet verbessert. Er signalisiert allerdings immer noch ein robustes Wachstum. Der Indexwert im März war ausserdem der höchste seit dem Jahr 1983 gewesen. Zudem wurde bekannt, dass die Bauinvestitionen im März deutlich weniger als prognostiziert gestiegen waren.

Marktexperte Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners verwies auf jüngste Aussagen des US-Notenbankmitglieds Robert Kaplan, der vor Übertreibungen an den Börsen gewarnt habe und gleichzeitig auf eine baldige Reduzierung der monatlichen Anleihekäufe der US-Notenbank dränge. Kaplans Aussage unterstreiche, dass sich die Börsianer früher oder später auf ein Ende der Ära des extrem billigen Geldes einstellen müssten, schrieb Altmann. Die Billiggeldflut der Zentralbanken gilt als einer der wesentlichen Treiber der Rally an den Aktienmärkten.

Während US-Finanzministerin Janet Yellen am Wochenende die Gefahren einer zunehmenden Inflation eher herunterspielte, hatte US-Staranleger Warren Buffett mit Blick auf die stark anziehende Wirtschaft und die weiter niedrigen Zinsen vor steigenden Preisen gewarnt.

Mit seiner Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway hatte die 90-jährige Investorenlegende aus Omaha zu Jahresbeginn deutlich besser verdient. Der Betriebsgewinn legte im ersten Quartal um knapp 20 Prozent zum Vorjahreszeitraum zu. Dass Buffett Greg Abel, der derzeit die Bereiche jenseits des Versicherungsgeschäfts verantwortet, zum künftigen Lenker der Firma kürte, schien die Anleger nicht zu beunruhigen: Die B-Aktien von Berkshire Hathaway gewannen 1,4 Prozent und setzten damit ihre Rekordfahrt fort.

Beim Biotech-Unternehmen Ocugen konnten sich die Anleger über einen Kurssprung von rund 15 Prozent und den höchsten Aktienkurs seit Februar freuen. Eine Studie indischer Wissenschaftler stimme nun auch optimistisch hinsichtlich der Wirksamkeit des Corona-Impfstoffkandidaten Covaxin gegen die brasilianische Variante, nachdem sich gleiches zuvor bereits gegen die britische Variante abgezeichnet habe, hiess es vom Unternehmen. Im Zuge der fortschreitenden Impfwelle rücken vor allem die Mutanten des Virus als mögliche neue Bedrohung in den Fokus.

Dagegen straften die Anleger Estee Lauder mit Kursverlusten von fünfeinhalb Prozent ab. Der Kosmetikhersteller hatte für das erste Quartal eine enttäuschende Umsatzentwicklung berichtet. Davor waren die Anteilscheine allerdings auch von Rekord zu Rekord gejagt.

Für Tesla -Papiere, die sich erst am Freitag von einem mehrtägigen Kursrutsch erholt hatten, ging es um mehr als drei Prozent bergab. Medienberichten zufolge verschiebt sich der Produktionsstart am neuen Standort Grünheide bei Berlin./gl/he

(AWP)