Laut dem Strategen Simon Deeley von der Bank RBC bleibt die allgemeine Risikobereitschaft der Anleger "im neutralen Bereich". Am Mittwoch stünden keine wirklich relevanten Wirtschaftsdaten als mögliche Kurstreiber auf der Agenda, bevor sich am Donnerstag die Aufmerksamkeit auf der Entwicklung der US-Verbraucherpreise im Mai richten dürfte. Deeley verwies auf den starken Anstieg um 4,2 Prozent im April. Viel diskutiert wird unter Anlegern derzeit die Frage, wie nachhaltig dieser Preisanstieg ist - und inwiefern dies die US-Notenbank Fed in ihrer extrem lockeren Geldpolitik unter Druck setzt.

An die Spitze im Dow setzten sich die Papiere von Merck & Co mit einem Plus von 2,2 Prozent. Die USA haben sich in einem milliardenschweren Deal beim Pharmakonzern Zusagen für dessen Covid-19-Prüfmedikament Molnupiravir gesichert. Sofern eine Notfallzulassung erteilt wird, sollen rund 1,7 Millionen Einheiten des antiviralen Mittels geliefert werden - mit einem Gegenwert von rund 1,2 Milliarden Dollar.

Nicht gut kamen bei Anlegern neue Zielvorgaben von UPS für das Jahr 2023 an. Bis dahin will der Logistikkonzern den Umsatz kräftig steigern. Der Aktienkurs verlor dennoch 4,5 Prozent. Börsianer begründeten das mit einer enttäuschen Zielvorgabe für die Profitabilität auf dem Heimatmarkt und mit fehlenden Aussagen zu Kosteneinsparungen. Im Sog von UPS fielen auch die Papiere des Kontrahenten Fedex um 3,6 Prozent.

Kursgewinne strichen Anleger bei den Aktien des Krankenversicherers Clover Health ein, sie sackten um zwölf Prozent ab. Am Vortag waren sie um 85 Prozent nach oben geschnellt. Ein Grund für solche Ausschläge wird darin gesehen, dass die Rally andere Spekulanten in die Enge treibt, die bei den Aktien auf fallende Kurse gesetzt hatten.

Die Anteilscheine des TV-Satellitenbetreibers Dish Network büssten fast sechs Prozent ein. Die Bank JPMorgan riet zum Verkauf der Aktien und begründete dies mit den Herausforderungen beim Aufbau eines kabellosen Netzwerks und einem geringen Frequenz-Spektrum./bek/he

(AWP)