Laut Händlern belastet es weiterhin, dass die US-Notenbank auf ihrer jüngsten Sitzung über eine weitere Verschärfung der Geldpolitik diskutiert hatte. Einige Mitglieder hatten laut dem am Mittwoch veröffentlichten Protokoll zum geldpolitischen Ausschuss die Notwendigkeit betont, den Leitzins künftig zeitweise über das aus ihrer Sicht langfristige Niveau anzuheben. Daraufhin hatte der Dow nach seiner Rally am Dienstag wieder den Rückwärtsgang eingelegt.

Der marktbreite S&P 500 gab am Donnerstag um 0,47 Prozent auf 2795,90 Punkte nach. Der Technologie-Index Nasdaq 100 sank zugleich um 0,95 Prozent auf 7209,19 Zähler.

Konjunkturseitig hatte sich das Geschäftsklima in der Region Philadelphia im bisherigen Oktoberverlauf etwas weniger als erwartet eingetrübt. Zudem war die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe etwas deutlicher gesunken als prognostiziert.

Unter den Einzelwerten an der Nyse ragten die Papiere von Alcoa heraus, die um rund 7 Prozent zulegten. Zur Vorlage seines Geschäftsberichts überraschte der Aluminiumkonzern im dritten Quartal positiv mit seiner Gewinnentwicklung. Zudem kündigte er erstmals wieder seit mehr als zehn Jahren ein Aktienrückkaufprogrammn an. Insgesamt will Alcoa Aktien im Wert von 200 Millionen US-Dollar zurückkaufen.

Um rund 3 Prozent ging es an der Nyse für die Anteilsscheine von Praxair hoch, denn offenbar haben nun wohl auch die US-Wettbewerbshüter grünes Licht für die geplante Fusion des Gasekonzerns mit der deutschen Konkurrentin Linde gegeben. Laut dem "Manager Magazin" gab die US-Wettbewerbsbehörde FTC eine mündliche Zusage. Ein Linde-Sprecher erklärte hingegen auf Anfrage: "Uns liegen keine diesbezüglichen Informationen vor, die noch ausstehende Entscheidung trifft die FTC."

Die Anteilsscheine von Gap hingegen büssten nach einer negativen Analystenstudie 4,3 Prozent ein. Experte Matthew Boss von der Bank JPMorgan rechnet mit zunehmendem Margendruck bei der Modekette. Zudem dürfte sich die Umsatzschwäche fortsetzen, hiess es.

Im Dow gaben die Anteile des Versicherers The Travelers um marktkonforme 0,4 Prozent nach. Ein Jahr nach der schweren Hurrikan-Serie verdiente der Schadenversicherer im dritten Quartal wieder deutlich mehr. Dazu trugen allerdings neben geringeren Schäden durch Naturkatastrophen vor allem höhere Kapitalerträge bei.

An der Nasdaq standen die Papiere von Ebay und Amazon im Blick. Der Online-Handelskonzern verklagt den Konkurrenten, da dieser auf illegale Weise angeblich hunderte Top-Verkäufer habe abwerben wollen. Mitarbeiter von Amazon sollen über Jahre hinweg das E-Mail-System von Ebay ausgenutzt haben, um besonders absatzstarke Händler auf die eigene Plattform zu locken. Ebay fordert eine richterliche Unterlassungsverfügung sowie Schadenersatz und Geldstrafen. Die Papiere beider Unternehmen gaben jeweils knapp 1 Prozent nach./ck/jha/

(AWP)