Der Optimismus der Anleger basiere auf möglichen Fortschritten im US-Handelskonflikt mit China und auf Signalen einer vorerst weiter stabilen US-Geldpolitik, sagte Analyst James Hughes vom Broker Axitrader. Er verwies dabei auf Hoffnungen, dass die US-Notenbank Fed bei ihrer Sitzung in der kommenden Woche die Leitzinsen nicht erhöht.

Derweil betrachtete Andreas Büchler vom Börsenstatistiker Index-Radar die aktuelle Kursentwicklung eher skeptisch. "Der Dow Jones Industrial war überreif für eine Bärenmarktrally, nachdem er zuvor stark abverkauft wurde", erklärte der Experte. "Doch auch wenn er sein kurzfristiges Aufwärtspotenzial nun maximal ausschöpft, bleibt die Prognose auf längere Sicht eher verhalten. Anleger sollten daher nicht zu euphorisch werden." Spätestens bei 26 000 Punkten sieht Büchler das Ende der Fahnenstange erreicht. Doch schon im Bereich zwischen 24 800 und 25 000 Punkten dürfte die Kaufbereitschaft nachlassen.

Nachdem der Dow am vergangenen Freitag mit dem prozentual höchsten Wochenverlust seit März geschlossen hatte, reichte es an den ersten beiden Tagen der neuen Woche lediglich für eine mühsame Stabilisierung.

Beim Softwarehersteller Salesforce konnten sich die Anleger am Mittwoch anlässlich einer Investorenveranstaltung über ein Kursplus von über viereinhalb Prozent freuen. Der SAP-Konkurrent hatte in der eher enttäuschenden Berichtssaison für das vergangene Quartal zu den wenigen Lichtblicken im Technologiesektor gehört. Seit Anfang 2017 hat sich der Aktienkurs ungefähr verdoppelt, da der Markt die anhaltende Expansionsstrategie des Unternehmens würdigt - ungeachtet vergleichsweise schwacher Margen.

Dagegen sackten die Titel von Under Armour um rund acht Prozent ab. Der Sportartikelhersteller rechnet laut Aussagen auf einer Kapitalmarktveranstaltung erst ab 2020 mit einem durchschnittlichen jährlichen Gewinnwachstum im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Auf Umsatzebene ist die Trendwende wohl erst 2023 in Sicht.

Im Fokus stand zudem der Börsengang der Tencent Music Entertainment Group an der Wall Street. Der erste Kurs für die Aktie der Musiksparte des chinesischen Online-Riesen Tencent lag mit 14,10 US-Dollar über den 13 Dollar, die als Ausgabepreis festgelegt worden waren. Dieser lag am unteren Ende der anvisierten Preisspanne zwischen 13 und 15 Dollar. Auf dieser Basis werde sich der Erlös des Börsengangs auf rund 1,1 Milliarden Dollar belaufen und die Gesamtbewertung der Tencent Music Entertainment Group auf 21,3 Milliarden Dollar. Zuletzt notierte die Aktie moderat über 14 Dollar.

Beim Düngerhersteller Mosaic sorgte eine Abstufung der US-Bank JPMorgan für einen Kursrutsch von mehr als fünfeinhalb Prozent. Analyst Jeffrey Zekauskas verwies auf steigende chinesische Phosphatexporte, welche 2019 auf die Preise drücken könnten./gl/men

(AWP)