Frische Konjunkturdaten schwächten die Sorgen um die US-Inflation und die Frage, wie lange die US-Notenbank ihre ultralockere Politik beibehalten wird, ab. Aktuelle Daten zum US-Bruttoinlandsprodukt zeigten, dass die Verbraucherausgaben im zweiten Quartal stark waren, auch wenn das Gesamtwachstum hinter den Erwartungen zurückgeblieben war. Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung ging in der vergangenen Woche zwar zurück, war aber immer noch höher als erwartet. Am Mittwoch hatte der Chef der US-Notenbank, Jerome Powell, gesagt, dass der Zeitpunkt für die Reduzierung der Anleihekäufe näher rücke, aber noch ein weiter Weg zurückzulegen sei.

Aktien von Facebook büssten 3,3 Prozent ein. Finanzchef David Wehner hatte am Vorabend von einem schwächeren Wachstum im weiteren Jahresverlauf gesprochen. Der Bezahldienstleister Paypal musste im zweiten Quartal einen Gewinneinbruch hinnehmen. Für die Papiere ging es vorbörslich um fast 6 Prozent abwärts.

Gut kamen dagegen bei Anlegern die Quartalszahlen des Chip-Herstellers Qualcomm an, der Aktienkurs legte um 5,4 Prozent zu. Der Autobauer Ford überraschte mit einem höheren Gewinnziel für das laufende Jahr. Hier zog der Kurs um 5,3 Prozent an. Der Pharmariese Merck & Co verfehlte die Gewinnerwartungen des Marktes, die Papiere verloren 1,4 Prozent.

Der Kurs des chinesischen Fahrdienstleisters Didi schnellte vorbörslich um rund 50 Prozent nach oben, bröckelte aber später massiv ab und lag zuletzt "nur noch" 5,5 Prozent höher. Das "Wall Street Journal" hatte berichtet, das Unternehmen erwäge einen Rückzug von der Börse, um so Chinas Cyberspace-Behörde zu besänftigen. Didi dementierte dies jedoch, worauf die Aktie zum Rückzug ansetzte. Die Behörde hatte dem Unternehmen zuvor von einem US-Börsengang abgeraten, Didi hatte den Schritt dennoch getan. Daraufhin verbot die Behörde den App-Stores in China, die Didi-App zum Download anzubieten. Das hatte den Didi-Kurs einbrechen lassen./edh/he

(AWP)