Einige Aktivitäten wie das stationäre Einkaufen, das Ausgehen zum Essen oder das Pendeln zum und vom Arbeitsplatz deuteten zunehmend auf ein "back to normal" hin, sagte Chefstratege Chris Hussey von der Investmentbank Goldman Sachs. Er wertete dies als "ermutigendes Zeichen, dass die Menschen wieder ihre Aktivitäten aus der Zeit vor der Corona-Krise aufnehmen".

Der S&P 500 stieg um 0,35 Prozent auf 3003 Zähler, womit das marktbreite Börsenbarometer wie schon am Vortag mit der Marke von 3000 Punkten ringt. Der Nasdaq 100 , der am Vortag bereits leicht nachgegeben hatte, verlor weitere 0,60 Prozent auf 9335 Punkte. Er hatte jedoch in der Mitte März begonnenen Erholungs-Rally die herben Verluste des Corona-Crash bereits komplett wieder aufgeholt.

Die Freude über die Lockerungen in der Viruskrise macht sich weiterhin im gebeutelten Reisesektor bemerkbar, gibt es doch vermehrt Anzeichen, dass der Tourismus in einigen Ländern dieser Welt bald wieder anlaufen kann. Für die Aktien der Kreuzfahrtanbieter Carnival ging es um 4,6 Prozent nach oben und für Royal Caribbean um 6 Prozent. Aktien grosser Fluggesellschaften wie American , United oder Delta Air Lines gewannen zwischen 1 und 5,6 Prozent.

Auffällig sind die hohen Kursgewinne der Aktien von Investmentbanken. So legten die Papiere von Goldman Sachs , JPMorgan , Morgan Stanley , Citigroup und Bank of America um fünf bis sechs Prozent zu. Händler argumentierten, dass sich die allgemeine Erholung an den Finanzmärkten seit Mitte März in den Zahlen der marktnahen Investmenthäuser zum zweiten Quartal positiv niederschlagen dürfte.

Twitter-Aktien dagegen büssten mehr als drei Prozent ein. US-Präsident Donald Trump hat erneut seinen Ärger über die angebliche Linkslastigkeit sozialer Medien kundgetan und nicht namentlich genannten Plattformen mit neuer Regulierung oder sogar Schliessung gedroht. Zuletzt schien er verärgert darüber, dass Twitter einen seiner Tweets erstmals einem Faktencheck unterzog - und einige Äusserungen als falsch bezeichnet hatte.

General Electric zählten dagegen mit einem Anstieg um sieben Prozent zu den grossen Gewinnern. Der Mischkonzern verkauft sein Beleuchtungsgeschäft an den Smart-Home-Spezialisten Savant Systems. Details zu dem Deal wurden nicht genannt./bek/he

(AWP)