Der marktbreite S&P 500 gewann am Freitag 0,29 Prozent auf 3015,43 Zähler. Für den technologielastigen Auswahlindex Nasdaq 100 ging es um 0,10 Prozent auf 7909,36 Punkte bergauf. Bei allen drei Börsenbarometern lassen neue Rekorde nach den Hochs im Juli damit weiter auf sich warten.

Als kleine Kursstütze für den Markt erwies sich vor dem Wochenende ein Bericht der Zeitung "Politico", wonach die US-Regierung für eine Reihe chinesischer Produkte von Strafzöllen absehen will. Allerdings gehe es hier eher um die Lösung von Zulieferproblemen von US-Unternehmen als um einen Schritt auf Peking zu, hiess es. Ein Händler sprach dennoch von einem wichtigen Signal der Kompromissbereitschaft im Handelsstreit, bevor im kommenden Monat neue Schlichtungsverhandlungen auf höherer Ebene beginnen sollen.

Kursbewegende Unternehmensnachrichten waren am Freitag dünn gesät. Die Aktien von Facebook setzten mit einem Plus von 0,7 Prozent ihren jüngsten Aufwärtstrend fort. Am Vortag hatte US-Präsident Donald Trump den Gründer und Chef des Online-Netzwerks, Mark Zuckerberg, zu einem Gespräch im Weissen Haus empfangen. Das Treffen beschrieb Trump anschliessend auf Twitter als "nett". Facebook wiederum teilte mit, das Gespräch sei "gut und konstruktiv" verlaufen. Zuvor war Zuckerberg in Washington mit mehreren US-Senatoren zusammengekommen. Im Mittelpunkt der Gespräche standen Fragen rund um Sicherheit und Inhalte von Online-Netzwerken.

Die Papiere von Walgreens gewannen an der Dow-Spitze mehr als zwei Prozent. Die US-Drogeriekette startet gemeinsam mit dem Paketdienstleister Fedex und der Alphabet-Tochter Wing Aviation ein Pilotprojekt für Lieferungen per Drohne. Die Nachricht war bereits am Donnerstag zur Handelszeit bekannt geworden, wurde offenbar aber erst verspätet von den Anlegern honoriert. Die Aktien von Fedex und Alphabet zeigten sich dagegen unbeeindruckt und notierten in der Verlustzone.

Die Aktien des Bergbaukonzerns Freeport-McMoRan verteuerten sich dank eines positiven Analystenkommentars um über anderthalb Prozent. Die französische Investmentbank Exane BNP Paribas hatte die Beobachtung der Titel mit einer Kaufempfehlung aufgenommen.

Dass Netflix laut einem Bericht der "Financial Times" wegen des zunehmenden Wettbewerbs die Investitionen in Grossbritannien erhöhen will, kam indes nicht gut am Markt an: Für die Aktien des Streamingdienstes ging es um rund vier Prozent auf 275 US-Dollar bergab, was den tiefsten Stand seit Jahresbeginn bedeutete.

Auch die Aktien von Dow-Schlusslicht Walt Disney präsentierten sich mit einem Kursverlust von über 0,8 Prozent recht schwach. Der traditionsreiche Unterhaltungsriese setzt angesichts der wachsenden Konkurrenz im Internet zunehmend auf eigene Online-Inhalte.

Für Anteilsscheine des Medienkonzerns Liberty Global ging es um knapp zweieinhalb Prozent nach unten. Hier belastete die Nachricht, dass die Citigroup ihre Kaufempfehlung gestrichen hat und nun zum Verkauf der Papiere rät./gl/jha/

(AWP)