Am Mittwoch hatte Powell den Märkten Hoffnungen auf eine baldige Leitzinssenkung gemacht. So sprach er etwa die Unsicherheit um die bestehenden Handelskonflikte und damit um die Wirtschaft an. Zuletzt hatten Beobachter befürchtet, dass es wegen starker Arbeitsmarktdaten in den USA doch nicht zu einem vorzeitigen geldpolitischen Eingreifen der Fed kommen könnte - obwohl das lange Zeit als ausgemacht galt.

Mit der Aussicht auf niedrige Kapitalmarktzinsen dürften Aktien somit aus Sicht von Investoren unverändert eine attraktive Anlagealternative sein - vor allem zu Anleihen. Der Dow rückte zuletzt um 0,55 Prozent auf 27 008,13 Zähler vor. Der Nasdaq 100 gab die Gewinne nach dem erneuten Rekordhoch dagegen wieder ab und sank um 0,14 Prozent auf 7892,67 Zähler. Der S&P 500 trat nach anfänglichen Aufschlägen mit 2993,30 Punkten nur noch auf der Stelle.

Das Weisse Haus hat einen Plan aufgegeben, Rabatte auf Medikamente in US-Gesundheitsprogrammen wie Medicare abzuschaffen. Das sorgte für Erleichterung bei solchen Unternehmen des Gesundheitswesens, die von diesen Preisnachlässen tendenziell profitieren. Dazu zählen Börsianern zufolge etwa der Krankenversicherer UnitedHealth und der Pharma-Einzelhändler CVS Health. Deren Kurse stiegen um 5,3 beziehungsweise 4,3 Prozent.

Die Aktien von Pharmakonzernen gerieten hingegen unter Druck: Merck & Co büssten 5 Prozent ein und Pfizer 3,3 Prozent. Sie waren die grössten Verlierer im Dow. In der zweiten Reihe gerieten Pharmahersteller wie Eli Lilly, BioMarin, Regeneron, Alexion und Vertex ebenfalls unter Druck. Ihre Geschäfte könnten Beobachtern zufolge von der Aufgabe des Vorhabens durch das Weisse Haus leiden. US-Präsident Donald Trump wollte mit der Abschaffung der Rabatte die Kosten verschreibungspflichtiger Medikamente senken.

Aktien von T-Mobile US und Sprint gerieten unter Druck. Auslöser der Verluste war ein Bericht des "Wall Street Journal", dem zufolge sich die beiden US-Telekomanbieter für die angestrebte Fusion mehr Zeit nehmen wollen. T-Mobile büssten zunächst mehr als 2 Prozent ein, grenzten den Verlust aber auf 0,6 Prozent ein. Sprint rutschten dagegen um 3,2 Prozent ab.

Aktien von Delta Airlines stiegen nach starken Quartalszahlen um 1,3 Prozent. Die Fluggesellschaft rechnet für das gesamte Jahr mit mehr Umsatz und Gewinn als ursprünglich angepeilt./bek/he

(AWP)