Die Standardwerte im wohl bekanntesten US-Index, dem Dow Jones Industrial , hinkten dem aber von Beginn an hinterher. Nachdem der Handel zu Wochenbeginn wegen des nachgezogenen "Independence Day" pausiert hatte, startete das Kursbarometer der Wall Street schwach in die neue Woche. Zuletzt weitete der Leitindex sein Minus mit 34 526,20 Punkten auf 0,75 Prozent aus. Der bisherige Rekord hat beim Dow schon vier Wochen Bestand.

Die Schere zwischen steigenden Technologie- und fallenden Standardwerten ging in der ersten Handelsstunde auch wegen frischer Wirtschaftsdaten auseinander. Das am ISM-Index abgeleitete Stimmungsbild im Dienstleistungssektor konnte die Prognosen nicht erfüllen. Anleger schichteten von zyklischen Werten zurück in Technologie und Wachstum um.

Unter Druck standen im Dow die Aktien von klassischen Industrie- und Bankenwerten. Klare Verluste zwischen 1,7 und 2,8 Prozent gab es für den Mischkonzern 3M, den Chemiekonzern Dow Inc , den Baumaschinenhersteller Caterpillar und die beiden Finanzhäuser JPMorgan sowie Goldman Sachs . Auch Ölwerte standen unter Druck, wie etwa Chevron mit einem Abschlag von 1,5 Prozent. Ein steigender Ölpreis wurde hier nicht zur Stütze. Die Staaten im Opec-Kartell konnten sich nicht auf eine Ausweitung ihren Produktion einigen.

Besser erging es den Aktien aus dem gefragten Technologiesektor mit Kursgewinnen von 1,8 und 1,6 Prozent bei den Dow-Mitgliedern Apple und Salesforce . Bei Apple schrieb JPMorgan-Experte Samik Chatterjee, es sei nun wieder an der Zeit, die Aktien des iPhone-Herstellers zu kaufen. An der Nasdaq erreichten die Aktien von Amazon mit einem Kurssprung um drei Prozent einen erneuten Rekord. Auch Microsoft verbuchten mit etwas moderaten Kursgewinnen eine erneute Bestmarke.

Der positiven Nasdaq-Stimmung schlossen sich allerdings einige bestimmte Indexgruppen nicht an. Dazu gehörten zum einen die Corona-Impfstoffwerte mit Verlusten von drei Prozent bei Moderna sowie 6,5 Prozent bei den in den USA gehandelten Biontech -Anteilen. Sie litten unter Aussagen des israelischen Gesundheitsministeriums, wonach die Wirksamkeit des Biontech/Pfizer-Corona-Impfstoffs gegen die Delta-Variante gegenüber den Urformen des Virus deutlich nachgelassen hat. Unter der Nachricht litten auch die Aktien des Biontech-Partners Pfizer mit minus 1,4 Prozent.

Die zweite Verlierergruppe an der Nasdaq waren die dort gelisteten Aktien chinesischer Konzerne. Hier machte sich Angst vor regulatorischen Hürden breit. Besonders prominent ist der Fahrdienst-Vermittler Didi , der ins Visier der chinesischen Behörden geraten ist. Die erst kürzlich an der Nasdaq emittierten Papiere brachen um 24 Prozent ein. Wie die chinesische Cyber-Aufsicht schon am Montag mitgeteilt hatte, liefen Ermittlungen wegen des Umgangs mit gesammelten Daten. Neben Didi sollen weitere Unternehmen betroffen sein, darunter auch der Jobvermittler Kanzhun, dessen Papiere in der US-Listung um fast 12 Prozent absackten.

Die Sorgen erstreckten sich aber auch auf viele andere Aktien chinesischer Konzerne, die in den USA notiert sind. Die Papiere des Suchmaschinenbetreibers Baidu sowie der beiden Online-Handelsplattformen JD.com sowie PinDuoDuo waren dort mit Einbussen von bis zu sechs Prozent unter den grössten Verlierern./tih/jha/

(AWP)