Den USA und Kanada war in letzter Minute ein Durchbruch bei ihrem Streit um die Neuauflage von Nafta gelungen: Nach zähen Verhandlungen einigten sich beide Länder auf eine Nachfolgevereinbarung. Mit Mexiko hatten die USA schon Ende August eine vorläufige Einigung erzielt. Konjunkturseitig hatte sich die Stimmung im Verarbeitenden Gewerbe im September im Rahmen der Erwartungen verschlechtert.

Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 0,71 Prozent auf 2934,65 Punkte nach oben, während der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 um 0,85 Prozent auf 7692,38 Punkte stieg.

Unternehmensseitig war Musik drin bei einigen Aktien, die schon länger Schlagzeilen machen. Die Papiere des Generikaherstellers Akorn brachen um mehr als die Hälfte ein, nachdem ein Gericht entschieden hatte, dass Fresenius den US-Generikahersteller nicht übernehmen muss. Der deutsche Medizinkonzern hatte den Kauf im April überraschend abgesagt, da Akorn bei für die Zulassung von Medikamenten relevanten Tests geschummelt haben soll.

Bei Tesla reisst der Faden an Kursausschlägen derweil nicht ab. Dieses Mal war eine deutliche Kurserholung um fast 17 Prozent angesagt, weil Konzernchef Elon Musk nach einer Einigung mit der US-Börsenaufsicht SEC Firmenchef bleiben kann, aber den Vorsitz im übergeordneten Verwaltungsrat für mindestens drei Jahre abgeben muss. Musk entkommt so einer Klage der Behörde wegen eines irreführenden Twitter-Beitrags, in dem er einen Börsenrückzug des Elektroautobauers in Aussicht gestellt hatte.

Bei General Electric (GE) wich der erste Schrecken über ein nicht mehr erreichbares Gewinnziel der Erleichterung, dass die Katze endlich aus dem Sack ist - mit überraschenden Folgen in der Chefetage, die den Anlegern offenbar Hoffnung auf bessere Zeiten macht. Die Aktie stieg um mehr als 11 Prozent, nachdem der kriselnde Industriekonzern erneut seinen Chef austauscht. John Flannery übergibt nach nur 14 Monaten Amtszeit seinen Posten an Lawrence Culp.

Dagegen liess der Führungswechsel beim Pharmakonzern Pfizer die Investoren kalt: Die Aktien notierten im Mittelfeld des Dow mit 0,85 Prozent im Plus. Der langjährige Konzernlenker Ian Read gibt seinen Posten Anfang 2019 an den bisher für das operative Geschäft zuständigen Vorstand Albert Bourla ab. Read bleibt dem Pharmariesen aber erhalten und wird Verwaltungsratschef.

Praxair -Titel gewannen fast 5 Prozent, nachdem die chinesische Wettbewerbsbehörde (SAMR) laut dem Fusionspartner Linde dem Zusammenschluss der beiden Gaskonzerne zugestimmt hatte. Schlüssel für die Transaktion bleibe jedoch eine Genehmigung der US-Wettbewerbshüter, schränkte Analyst Knud Hinkel von Equinet die Bedeutung etwas ein./tih/he

(AWP)