Nach Zinssenkungen und einem grossen Anleihekaufprogramm kündigte die Fed nun an, unbegrenzt Staatsanleihen und bestimmte mit Hypotheken besicherte Wertpapiere zu kaufen. Zudem legt sie mehrere Kreditprogramme auf, mit denen vor allem die Unternehmen und Haushalte gestützt werden sollen.
"Die Fed geht aufs Ganze", sagte Analyst Michael Hewson vom Broker CMC Markets. Mit den Massnahmen springe die Notenbank aber nicht nur der Wall Street bei, sondern versuche auch den US-Bürgern unmittelbar zu helfen. Auch scheine sich die Fed dazu entschlossen zu haben, angesichts des stark steigenden Dollar-Kurses nun auf radikale Massnahmen zu setzen.
Das half den Aktienkursen jedoch nicht: Der marktbreite S&P 500 fiel um 3,22 Prozent auf 2230,70 Punkte. Der technologielastige Nasdaq 100 gab um 0,78 Prozent auf 6939,17 Punkte weniger stark nach.
In dem erneut schwachen Aktienmarkt hielten sich die Papiere von Boeing nach dem jüngsten Kurseinbruch mit einem Plus von 13 Prozent sehr gut, sie lagen an der Spitze des Dow. Die Investmentbank Goldman Sachs hat die Aktien zum Kauf empfohlen. Die Furcht vor den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie sei nun substantiell in den Kurs eingearbeitet, schrieb Analyst Noah Poponak. Sollte die Krise erst einmal überwunden sein, würden Flugreisen wieder so populär wie zuvor.
Derweil zwingt die Coronavirus-Krise den angeschlagenen Luftfahrtriesen zu weiteren Einschnitten. Boeing fährt die ohnehin schon stark gedrosselte Produktion aufgrund des Coronavirus noch weiter herunter. Zudem setzt der Flugzeugbauer die Dividendenzahlung bis auf Weiteres aus und lässt das bereits seit April 2019 ruhende Aktienrückkaufprogramm noch länger pausieren.
Der Mischkonzern 3M will die Produktion von Atemschutzmasken vom Typ N95 innerhalb eines Jahres auf zwei Milliarden Stück verdoppeln. In den USA werden diese vielerorts knapp. Das half dem Aktienkurs jedoch nicht, der um 6 Prozent abrutschte.
Aktien des Getränkekonzerns Constellation Brands brachen um 10,6 Prozent ein. In einem Referendum im Norden Mexikos sprachen sich die Menschen gegen den Bau einer 1,5 Milliarden US-Dollar teuren Grossbrauerei des Unternehmens aus.
Der Chef des Spieleherstellers Hasbro, Brian Goldner, sprach in einem Interview mit dem Fernsehsender CNBC von einer zuletzt starken Nachfrage. Der Kurs schnellte daraufhin um 11,7 Prozent nach oben./bek/he
(AWP)