"Die Inflationsrate ging marginal zurück", merkte Volkswirt Bernd Krampen von der Landesbank NordLB an. Die jüngsten Preistreiber wie Gebrauchtwagen, Hotelübernachtungen und Flüge hätten "eine gewisse Normalisierung erfahren". Allerdings hielten Güterengpässe, Lieferunterbrechungen, Hafenschliessungen und der Mangel an Containern den Preisdruck insgesamt hoch, was noch länger anhalten dürfte.

Der breiter gefasste S&P 500 verlor 0,19 Prozent auf 4460 Zähler. Der technologielastige Nasdaq 100 handelte mit 15 432 Punkten quasi unverändert zum Vortag.

Schlecht kamen bei Anlegern die Quartalszahlen des SAP -Kontrahenten Oracle an. Die Analysten von JPMorgan bemängelten schwache Erträge im Geschäft mit Software-Lizenzen, während Internet-basierte Angebote stark zugelegt hätten. Oracle-Aktien büssten vier Prozent ein - nachdem sie seit Jahresbeginn um gut 37 Prozent zugelegt hatten.

Positiv war dagegen die Reaktion auf eine Übernahme in der Software-Branche: Der US-Softwarekonzern Intuit übernimmt den E-Mail-Vermarktungsdienstleister Mailchimp. Intuit zahlt für die Übernahme des Privatunternehmens rund 12 Milliarden US-Dollar in bar und in Aktien. Die Intuit-Papiere gewannen 1,3 Prozent.

Unter starken Druck geriet die Branche der Casino-Betreiber. Die Regierung der chinesischen Sonderverwaltungszone Macau will diese zukünftig stärker unter die Lupe nehmen. Macau gilt als das Las Vegas Asiens. Aktien dort agierender Casino-Konzerne wie Las Vegas Sands, Wynn Resorts und MGM Resorts sackten an der New Yorker Börse zwischen vier und zehn Prozent ab.

Am Abend präsentiert Apple neue Produkte - aller Voraussicht nach auch die nächste Generation des iPhone und der Apple Watch. Vor dem mit Spannung erwarteten Ereignis liessen sich die Anleger noch nicht aus der Reserve locken, der Apple-Kurs lag moderat im Plus./bek/men

(AWP)