Fast ein Jahr nach der Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten hat die Russland-Affäre das Weisse Haus weiter fest im Griff. FBI-Sonderermittler Robert Mueller klagte mit dem einstigen Wahlkampfmanager Paul Manafort und dessen früherem Geschäftspartner Rick Gates erstmals zwei Trump-Getreue an. Beiden werden Finanzstraftaten vorgeworfen, sie befinden sich bis zur Prozesseröffnung zunächst unter Hausarrest. Zeitgleich wurde bekannt, dass mit George Papadopoulos ein Trump-Berater bewusst Falschaussagen in der Russland-Affäre gemacht hatte.

Der marktbreite S&P 500 legte um 0,12 Prozent auf 2575,91 Punkte zu. Der technologielastige Nasdaq 100 rückte um 0,28 Prozent auf 6244,85 Punkte vor. Er hatte zwischenzeitlich ein Rekordhoch erreicht, das allerdings nur einen Tick über dem des Vortages lag.

Pfizer-Aktien verloren 0,9 Prozent. Das Unternehmen hatte zwar die jüngste Serie an Umsatzrückgängen im dritten Quartal gestoppt und beim Gewinn positiv überrascht. Der Analyst Alistair Campbell von der Berenberg Bank wies jedoch darauf hin, dass mit den Medikamenten Xeljanz und Ibrance zwei künftige Wachstumstreiber hinter den Erwartungen zurückgeblieben seien.

Der Gewinn je Aktie des Finanzdienstleisters Mastercard hatte mit 1,34 US-Dollar selbst die höchste Analystenschätzung übertroffen. Die Spanne der Prognosen der Experten reichte von 1,18 bis 1,28 Dollar. Das Gleiche galt für den Nettoumsatz. Dennoch gab der Kurs leicht nach - nachdem er seit Jahresbeginn um mehr als 40 Prozent gestiegen war.

Unter starkem Druck standen die Papiere des Sportartikelherstellers Under Armour. Nach enttäuschenden Quartalszahlen und einer Gewinnwarnung stürzte der Kurs des Kontrahenten von Nike und Adidas um mehr als 17 Prozent ab. Under Armour kämpft vor allem im US-Heimatmarkt mit Problemen, dort gingen die Erlöse um 12 Prozent zurück.

Papiere des Industrie-Automatisierers Rockwell Automation schnellten nach einem Übernahmeangebot von Emerson Electric um 8,6 Prozent nach oben. Zwischenzeitlich verbuchten die Papiere den grössten Kurssprung seit acht Jahren. An der Börse wurde das Unternehmen zuletzt mit 24 Milliarden US-Dollar bewertet. Rockwell hat das Angebot abgelehnt. Papiere von Emerson Electric verloren 2,5 Prozent.

Der Milka-Hersteller Mondelez hatte am Vorabend mit überraschend guten Quartalszahlen Anlegerherzen schmelzen lassen. Mondelez hatte im dritten Quartal beim Gewinn selbst die Erwartungen der optimistischsten Experten übertroffen. Der Kurs zog um 6 Prozent an.

Aktien des Chip-Herstellers Qualcomm büssten 8 Prozent ein. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf Kreise berichtete, will Apple künftig keine Komponenten von Qualcomm mehr in iPhones und iPads einbauen. Stattdessen könnte Apple auf Bauteile von Intel zurückgreifen, hiess es. Intel-Aktien stiegen daraufhin um 2,5 Prozent an die Spitze des Dow Jones Index./bek/he

(AWP)