Der US-Leitindex Dow Jones Industrial schrammte im frühen Handel haarscharf an der am Mittwoch erreichten Bestmarke von 21 580,79 Punkten vorbei und stand zuletzt 0,10 Prozent im Plus bei 21 574,80 Punkten. Der marktbreite S&P-500-Index stieg um 0,19 Prozent auf 2452,39 Punkte. An der Technologiebörse Nasdaq setzte sich die Erholung nach dem jüngsten Rückschlag zaghaft fort: Der Auswahlindex Nasdaq 100 gewann 0,26 Prozent auf 5808,45 Punkte.

In den USA schwächte sich der Preisauftrieb im Juni deutlicher ab als erwartet. Zuletzt hatte die Chefin der US-Notenbank Fed, Janet Yellen, die Preisentwicklung als derzeit grössten Unsicherheitsfaktor mit Blick auf die künftige Geldpolitik bezeichnet und betont, dass man die weitere Entwicklung genau im Blick behalten werde.

Eine schwache Inflation spricht tendenziell gegen eine straffere Geldpolitik, was wiederum den Aktienmarkt eher stützen würde. Der US-Dollar geriet denn auch zum Euro unter Druck. Ein schwächerer Dollar wiederum kann bei Unternehmen aus den Vereinigten Staaten die Einnahmen aus dem Ausland erhöhen.

Mit Blick auf die weiteren Konjunkturnachrichten waren die Umsätze des Einzelhandels im Juni überraschend gefallen. Zudem hatte sich Stimmung der US-Verbraucher im Juli unerwartet deutlich eingetrübt.

Für Gesprächsstoff auf Unternehmensseite sorgte erstmals die anlaufende Berichtssaison, weil am Freitag gleich drei grosse Banken ihre Quartalszahlen vorlegten. Die Institute hatten zwar kräftig verdient, allerdings schwächelte das Kapitalmarktgeschäft. Es kam zu Einbussen im lukrativen Handel mit Wertpapieren, Rohstoffen und Devisen. Hintergrund ist ein wieder ruhigeres Marktgeschehen nach turbulenten Monaten mit Brexit-Referendum und US-Präsidentschaftswahl. Die Anleger stellten sich Börsianern zufolge nun die Frage, ob die im vergangenen Jahr gesehene Erholung im Anleihehandel schon wieder zum Erliegen kommt.

Damit fielen die Aktien von JPMorgan als Schlusslicht im Dow um 1,63 Prozent auf 91,59 US-Dollar und notierten wieder auf dem Niveau von Ende Juni. Für die Anteilscheine der Citigroup ging es um knapp 1 Prozent nach unten und die Papiere von Wells Fargo büssten mehr als 2 Prozent ein.

Um knapp 1 Prozent nach oben aber ging es für die Anteilscheine von Boeing an. Die JPMorgan-Analysten hatten sich optimistischer zu den Papieren des Flugzeugbauers geäussert. Boeing zähle zu denjenigen Unternehmen, die im Falle einer positiven Entwicklung der Luftfahrtbranche am besten positioniert seien, hiess es./la/mis

(AWP)