Der Dow Jones Industrial büsste im frühen Handel 0,15 Prozent auf 23 521,13 Punkte ein, nachdem das weltweit wohl bekannteste Börsenbarometer am Vortag erstmals über 23 600 Punkte geklettert war. Der marktbreite S&P 500 und der technologielastige Nasdaq 100 hatten am Dienstag ebenfalls Rekordniveaus erklommen und zeigten sich nun leicht schwächer: Der S&P verlor 0,13 Prozent auf 2587,34 Punkte,während der Nasdaq-Auswahlindex mit minus 0,02 Prozent auf 6319,68 Zähler kaum vom Fleck kam.

Wichtige Konjunkturdaten standen zur Wochenmitte nicht auf der Agenda, und am Devisen- und Anleihemarkt ging es sehr ruhig zu: Der US-Dollar trat zum Euro auf der Stelle und die Kurse von US-Staatsanleihen bewegten sich kaum. Gewartet wird nun noch auf den wöchentlichen Ölbericht des Energieministeriums, der Bewegung in den Ölpreis bringen und damit womöglich auch dem US-Aktienmarkt Impulse liefern könnte.

Wie in Europa zeigten sich auch in den USA die Bankwerte besonders schwach. Besondere Nachrichten gab es jedoch keine. JPMorgan sanken im Dow um 0,70 Prozent und auch Goldman Sachs zeigten sich zum Handelsstart schwächer, erholten sich dann aber und legten um 0,13 Prozent zu. Im S&P 100 büssten die Papiere der Bank of America 1,34 Prozent ein, Citigroup und Wells Fargo verloren jeweils 0,70 Prozent und Morgan Stanley 0,25 Prozent.

Ansonsten zogen die Papiere von Snap die Blick von Marktteilnehmern auf sich. Nachdem sie am Vorabend infolge schwacher Quartalszahlen nachbörslich um bis zu 22 Prozent eingebrochen waren, fiel das Minus im frühen Handel an der Nyse letztlich mit 12 Prozent nicht ganz so drastisch aus. Negative Analystenkommentare als Reaktion auf die Zahlen wurden weniger beachtet als die Nachricht, dass die Foto-App Snapchat in dem chinesischen Internetkonzern Tencent einen wichtigen Ankeraktionär gefunden hat.

Die Aktien von Time Warner sackten im S&P 100 um 3,76 Prozent ab. Sie litten darunter, dass der Finanzchef des Telekom-Riesen AT&T , John Stephens, während der Wells-Fargo-Konferenz an diesem Tag gesagt hatte, dass aktuell der Zeitpunkt der Übernahme des Medienkonzerns unsicher sei. Vor rund einem Jahr hatten AT&T und Time Warner die geplante Übernahme angekündigt. Der Kaufpreis ohne Schuldenübernahme war damals mit gut 85 Milliarden US-Dollar angegeben worden.

Nun aber haben sich wohl die US-Wettbewerbsaufseher eingeschaltet. Das Justizministerium bereite eine Klage vor, falls kartellrechtliche Bedenken nicht ausgeräumt würden, hatte Anfang Novemver das "Wall Street Journal" unter Berufung auf eingeweihte Kreise berichtet./ck/he

(AWP)