Der US-Leitindex stieg um 1,09 Prozent auf 35 294,76 Punkte, nachdem er bereits am Donnerstag deutlich angezogen hatte. Damit rückte das Mitte August erreichte Rekordhoch bei gut 35 631 Punkten wieder ein Stück näher. Auf Wochensicht ergibt sich ein Plus von 1,58 Prozent.

Der S&P 500 gewann am Freitag 0,75 Prozent auf 4471,37 Punkte. Für den technologielastigen Nasdaq 100 ging es um 0,63 Prozent auf 15 146,92 Punkte nach oben.

Daten zur Umsatzentwicklung im US-Einzelhandel waren am Freitag unerwartet stark ausgefallen, was die Risikofreude der Anleger an der Wall Street anheizte. Im September hatte der Einzelhandel mit einem Umsatzplus überrascht. Bereits am Donnerstag war bekannt geworden, dass die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe erstmals in der Corona-Krise unter 300 000 gesunken ist. Damit verfestigten sich die Hoffnungen auf eine Erholung des Wirtschaftswachstums.

Goldman Sachs steuert dank glänzender Geschäfte mit Fusionen und Börsengängen auf ein Rekordjahr zu. Zudem überraschte die Bank mit ihren Nettoerträgen sowie dem Ergebnis je Aktie im dritten Quartal positiv. Die Aktien des Finanzinstituts gewannen an der Dow-Spitze 3,8 Prozent.

Anleger griffen in diesem positiven Umfeld auch bei anderen Bankaktien zu. So stiegen die Anteilscheine von Morgan Stanley , Citigroup , Bank of America und Wells Fargo um gut ein bis fast sieben Prozent.

Die Anteilseigner von Virgin Galactic mussten derweil einen weiteren Rückschlag hinnehmen. Der von dem Raumfahrtunternehmen für das dritte Quartal nächsten Jahres geplante Start der touristischen Flüge zur Weltraumgrenze wird nun auf das Schlussquartal 2022 verschoben. Grund dafür sei eine Verzögerung bei der geplanten Verbesserung des Raumflugzeuges. Die Papiere knickten um fast 17 Prozent ein.

Im September hatte die US-Luftfahrtbehörde FAA es Virgin Galactic zwischenzeitlich untersagt, weitere Flüge zu unternehmen. Hintergrund war, dass das Raumschiff von Milliardär Richard Branson während dessen Flug ins All am 11. Juli ins All ausserhalb des zugewiesenen Luftraum-Korridors geflogen sei.

Die Anteilscheine von Curevac büssten mehr als zwölf Prozent ein. Die Biotech-Holding Dievini von SAP-Mitgründer Dietmar Hopp will ihre beträchtliche Beteiligung an dem Tübinger Biotechunternehmen reduzieren. Am Dienstag hatte Curevac seinen ersten Impfstoff gegen das Coronavirus aus dem europäischen Zulassungsverfahren zurückgezogen. Die Wirksamkeit des Mittels hatte sich als vergleichsweise schwach erwiesen.

Der Euro notierte zuletzt bei 1,1603 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1602 (Donnerstag: ebenfalls 1,1602) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8619 (0,8619) Euro. Am US-Rentenmarkt litt der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) unter der guten Aktienmarktstimmung und fiel um 0,39 Prozent auf 130,98 Punkte. Zehnjährige Papiere rentierten mit 1,57 Prozent./la/he

--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---

(AWP)