Papiere der "Old Economy" bekamen zum Wochenauftakt weiter Auftrieb, während die in den zurückliegenden Monaten stark gelaufenen Technologiewerte unter dem Renditeanstieg am Anleihemarkt abermals litten. Höhere Zinsen verteuern die Finanzierung für wachstumsstarke Branchen. Zudem erscheinen die teils extrem hohen Bewertungen dann weniger attraktiv.

Der technologielastige Nasdaq 100 sackte nach seinem Erholungsversuch vom Freitag nun um 2,92 Prozent auf 12 299,08 Punkte ab. Die Papiere des Elektroautobauers Tesla setzten ihren jüngsten Abwärtstrend mit einem fast sechsprozentigen Minus ebenso fort wie die Aktien des iPhone-Herstellers Apple mit einem Abschlag von mehr als vier Prozent.

Die Rendite auf zehnjährige US-Staatsanleihen betrug zuletzt rund 1,6 Prozent, der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) sank um 0,35 Prozent auf 131,77 Punkte. Zinsauftrieb kommt seit Wochen vom zunehmenden Konjunkturoptimismus und von den Sorgen um eine steigende Inflation. Hintergrund ist das anstehende Konjunkturpaket unter US-Präsident Joe Biden zur Bewältigung der Corona-Krise, dem am Wochenende der US-Senat zugestimmt hatte.

Finanzwerte waren am Montag als Nutzniesser steigender Zinsen gefragt. Goldman Sachs gewannen wie auch die Titel der Kreditkartenanbieter Visa und American Express rund zwei Prozent. Geholfen haben dürften Kreditkartenfirmen auch die in den USA weiter rückläufigen Neuinfektionen und die grossen Fortschritte mit Impfungen. Die Bewegungsfreiheit der Amerikaner wird dadurch wieder grösser, damit steigt die Konsumfreude.

Die Anteile von Fluggesellschaften legten dank der sich verbessernden Corona-Situation ebenfalls stark zu. Die Titel des Unterhaltungsriesen Walt Disney kletterten auf ein Rekordhoch und schlossen an der Dow-Spitze 6,3 Prozent höher. Coca-Cola verteuerten sich um 1,7 Prozent. Die Royal Bank of Canada (RBC) hatte die Titel des Getränkeherstellers von "Sector Perform" auf "Outperform" hochgestuft.

Der US-Mischkonzern General Electric (GE) will sein Jet-Leasinggeschäft Insidern zufolge mit dem irischen Konkurrenten AerCap zusammenlegen. Durch den Deal könnten zwei der weltgrössten Flugzeugfinanzierer gemeinsame Sache machen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Verweis auf mit der Sache vertraute Personen. Die GE-Aktien, die Anfang Oktober gerade mal um die sechs Dollar gekostet hatten, setzten ihre Rally fort und gewannen im S&P 500 4,2 Prozent auf mehr als 14 Dollar.

Die zuletzt von Spekulanten getriebenen Aktien des kriselnden Videospielhändlers Gamestop schnellten um mehr als 41 Prozent auf den höchsten Stand seit Anfang Februar nach oben.

Der Euro fiel mit 1,1845 US-Dollar auf den tiefsten Stand seit November. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,1866 (Freitag: 1,1938) Dollar festgesetzt, der Dollar damit 0,8427 (0,8377) Euro gekostet./ajx/mis

--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---

(AWP)