Der grösste Druck für Techwerte kommt gegenwärtig von der strafferen Geldpolitik der US-Notenbank. Mehrere Mitglieder der Fed sprachen sich am Donnerstag für eine zeitnahe Anhebung des Leitzinses aus. Passieren könnte dies bereits im März. Marktteilnehmer rechnen inzwischen mit bis zu vier Leitzinserhöhungen allein in diesem Jahr. Aktien von Technologiekonzernen reagieren sensibel auf höhere Zinsen. So werden beispielsweise ihre ohnehin schon teuren Investitionen dadurch noch teurer.

Der marktbreite S&P 500 liess mit seiner recht hohen Anzahl an Technologie-Werten ebenfalls kräftig Federn, er verlor 1,42 Prozent auf 4659,03 Punkte. Etwas besser erging es dem Leitindex Dow Jones Industrial , der mit einem Minus von 0,49 Prozent auf 36 113,62 Punkten aus dem Handel ging und in dem die Techwerte Microsoft , Salesforce und Apple ebenfalls hinten lagen mit Abschlägen von bis zu 4,2 Prozent.

Am Anleihemarkt sank die Rendite für zehnjährige Staatspapiere ungeachtet der Hinweise auf baldige Zinserhöhungen auf 1,695 Prozent. Der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) legte um 0,19 Prozent auf 128,83 Punkte zu. Die Renditen befanden sich seit Jahresanfang im Steigflug, nun aber zeichnet sich eine Stabilisierung ab.

US-Konjunkturdaten aus den USA zeigten am Donnerstag Licht und Schatten. So legten die Erzeugerpreise im Dezember weniger stark als erwartet zu. Die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe hingegen stieg, während Analysten im Schnitt mit einem Rückgang gerechnet hatten.

Boeing setzten an der Dow-Spitze ihren jüngsten Aufwärtstrend mit einem Plus von drei Prozent fort. Für das Flugzeug 737 Max steht laut Insidern eine Rückkehr auf den chinesischen Markt kurz bevor.

Delta Air Lines will trotz vorhersehbarer Verluste infolge der Ausbreitung der Omikron-Variante ab März wieder profitabel arbeiten und im Jahr 2022 einen "bedeutenden Gewinn" erwirtschaften. Die Papiere gewannen 2,1 Prozent. American Airlines und United Airlines legten um bis zu viereinhalb Prozent zu.

Die Aktien der Private-Equity-Firma TPG starteten an ihrem ersten Börsentag mit 33 Dollar und damit über dem Ausgabepreis von 29,50 Dollar. Aus dem Handel gingen sie mit 34 Dollar. Der Börsengang hatte ein Gesamtvolumen von einer Milliarde Dollar.

Der Euro knüpfte an seine Vortagesgewinne an. Nach US-Börsenschluss kostete die Gemeinschaftswährung 1,1454 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,1463 (Mittwoch: 1,1370) Dollar festgesetzt, der Dollar damit 0,8724 (0,8795) Euro gekostet./ajx/he

--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---

(AWP)