An der Technologiebörse Nasdaq büsste der Auswahlindex Nasdaq 100 zuletzt 2,31 Prozent auf 13 480,61 Punkte ein und beschleunigte damit den jüngsten Abwärtstrend. Der Leitindex Dow Jones Industrial verlor hingegen nur noch 0,18 Prozent auf 34 053,39 Punkte. Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 0,95 Prozent auf 4152,97 Zähler bergab, womit er sich zumindest etwas vom Tagestief berappelte.

Die Debatte um eine mögliche Trendwende an den Zinsmärkten drücke insbesondere auf die Technologietitel, sagte Marktexperte Andreas Lipkow von Comdirect. Nach der exzessiven Liquiditätsflut durch die Notenbanken würden jetzt Forderungen nach einem Ende dieser Flutung laut. Zudem notierten die US-Indizes weiter nahe ihrer noch jungen Rekordstände.

Die US-Notenbank Fed hatte zuletzt zwar immer wieder versprochen, noch keine Straffung ihrer Geldpolitik zu erwägen. US-Finanzministerin Jane Yellen hält allerdings vor dem Hintergrund der deutlich steigenden Staatsausgaben etwas höhere Zinsen für möglich. Die Vorgängerin des amtierenden US-Notenbankpräsidenten Jerome Powell sagte in einem am Dienstag veröffentlichten Interview mit "Atlantic": "Es kann sein, dass die Zinssätze etwas steigen müssen, um sicherzustellen, dass unsere Wirtschaft nicht überhitzt, auch wenn die zusätzlichen Ausgaben im Verhältnis zur Grösse der Wirtschaft relativ gering sind."

Unternehmensseitig standen einmal mehr Geschäftszahlen im Fokus. Pfizer hob nach einem überraschend starken ersten Quartal seine Jahresziele deutlich an. Der Pharmakonzern hatte deutlich vom gemeinsam mit der deutschen Biontech entwickelten Corona-Impfstoff profitiert, aber auch mit anderen Produkten zugelegt, etwa gegen Krebs. Die Pfizer-Aktien zogen gegen den Markt um 0,3 Prozent an.

Biontech konnte indes nicht davon profitieren, dass Pfizer auch konkret das Umsatzziel für den gemeinsamen Impfstoff erhöhte: Die vortags noch bärenstarken Hinterlegungsscheine des Mainzer Biotech-Unternehmens sackten um fast 14 Prozent ab und zollten damit ihrer Rekordjagd Tribut. Nicht ganz so schwach sah die Kursentwicklung bei den Konkurrenten Moderna und Curevac aus, die vortags von Biontech mit nach oben gezogen worden waren.

Auch die Aktien des Sportartikelherstellers Under Armour liessen nach dem jüngsten Höhenflug Federn: Ungeachtet des guten Jahresstarts sowie des angehobenen Ausblicks gaben sie um fast zwei Prozent nach. Die Erleichterung der Anleger über eine relativ geringe Strafzahlung, zu der die Börsenaufsicht SEC das Unternehmen wegen Verstössen gegen Wertpapiergesetze und der Irreführung von Investoren verdonnert hatte, hielt sich in Grenzen.

Dupont-Anteile legten nach einem guten Auftaktquartal und optimistischeren Jahreszielen des Chemiekonzerns um 0,7 Prozent zu. Die Aktien des Pharmahändlers CVS Health zogen um 4,2 Prozent an und erreichten den höchsten Stand seit Ende 2018. Sie profitierten davon, dass sowohl der Quartalsgewinn als auch der Gewinnausblick positiv überraschte./gl/he

(AWP)