Die Berichtssaison der Unternehmen ist langsam ausgelaufen, sodass von dieser Seite zu Wochenbeginn keine grossen Impulse mehr kamen. Im Wochenverlauf dürfte nun bei Anlegern die Zinspolitik wieder stärker in den Blickpunkt rücken: Inflationsdaten könnten im Wochenverlauf Aufschluss über das Tempo der Zinserhöhungen durch die US-Notenbank Fed geben.

Auch die übrigen Indizes tendierten am Montag nach schwächeren Start kaum verändert. Der S&P 500 stand bei 2581,27 Zählern und der Nasdaq 100 bei 6307,39 Punkten. Die Indizes schlugen sich damit aber allesamt besser als ihre Pendants in Japan und Europa, wo die Aktienmärkte zu Wochenbeginn klar unter Druck standen.

Auf Unternehmensseite standen vor allem die Aktien von General Electric mit Abgaben von etwa 4 Prozent im Fokus. Der Industriekonzern verpasst seinen zuletzt ohnehin leidgeprüften Anlegern einen weiteren Schlag und kürzt seine Dividende - erst zum zweiten Mal nach der grossen Depression in den 30er Jahren. Die vierteljährlich zahlbare Gewinnbeteiligung werde auf 12 Cent halbiert, kündigte der Siemens-Konkurrent am Montag vor einer Investorenkonferenz an. Dort wurde abschliessend noch eine massive Schrumpfkur vermeldet: Konzernchef John Flannery will sich künftig auf die Geschäftsbereiche Energie, Luftfahrt und Gesundheitstechnik konzentrieren.

Mit einem halben Prozent gehörten angesichts einer Branchenmesse in Dubai die Boeing-Aktien zu den Gewinnern im Dow. Anstatt auf den A380 des Konkurrenten Airbus zu setzen, kündigte die Fluglinie Emirates dort eine milliardenschwere Bestellung von Langstreckenfliegern des Typs "Dreamliner" an. Ausserdem zurrten die Amerikaner einen Grossauftrag des kuwaitischen Leasinganbieters Alafco fest.

Unter den Nebenwerten sorgte ein Medienbericht vom Wochenende, wonach der Spielzeughersteller Hasbro an einer Übernahme des Konkurrenten Mattel interessiert sei, bei dessen Aktien für einen Satz nach oben um 19 Prozent. Die Offerte sei kürzlich unterbreitet worden, schrieb das "Wall Street Journal" am Freitagabend in seiner Online-Ausgabe mit Berufung auf eingeweihte Kreise. Details dazu wurden aber vorerst nicht bekannt. Auch Hasbro-Papiere reagierten mit Kursgewinnen von fast 7 Prozent klar positiv darauf.

An der Nasdaq machte einmal mehr Qualcomm Schlagzeilen. Der Chipkonzern wies das 130 Milliarden Dollar schwere Übernahmeangebot des Konkurrenten Broadcom als zu niedrig zurück. Kursgewinne von 1,32 Prozent bei Qualcomm wurden am Markt mit der vagen Hoffnung auf ein Nachbessern begründet. Broadcom-Aktien gaben daraufhin um 0,77 Prozent nach.

Papiere von Logistikdienstleistern stiegen nach einer optimistischen Analystenstimme: Fedex legten um 0,70 Prozent und UPS um 0,85 Prozent zu, nachdem Goldman Sachs die Aktien in einer Ersteinschätzung zum Kauf empfohlen hatte. UPS ist in den Augen von Analyst Matt Reustle sogar ein "Conviction Buy". Der Markt verkenne das enorme Gewinnpotenzial, dass der weltweite Online-Handel mit sich bringe./tih/he

(AWP)