Der US-Leitindex Dow Jones Industrial fiel im frühen Handel um 0,70 Prozent auf 19 814,44 Punkte und entfernte sich damit deutlich von der zuvor noch nie erreichten Marke von 20 000 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 büsste 0,69 Prozent auf 2259,68 Zähler ein. Für den technologiewertelastigen Nasdaq 100 ging es um 0,82 Prozent auf 5008,646 Punkte nach unten. Er hatte zur Wochenmitte noch ein Rekordhoch erreicht.

Am Donnerstag nun bemängelten zahlreiche Analysten mit Blick auf die Aussagen Trumps am Mittwoch, dass es an Einblicken gefehlt habe, wie die umfangreichen fiskalpolitischen Stimuli und Steuersenkungen aussehen könnten, die der Republikaner auf den Weg bringen wolle, um 'America great again' zu machen. Auch Marktanalyst Craig Erlam vom Devisenhändler Oanda meinte: "Was Trump gesagt hat, war nicht das, was Investoren hören wollten."

Unter den Einzelwerten brachen die Aktien von Fiat Chrysler um rund 14 Prozent ein. Damit fielen sie auf den tiefsten Stand seit Anfang Januar zurück. Händlern zufolge beschuldigt die US-Umweltbehörde EPA den Autobauer, in rund 100 000 Diesel-Fahrzeugen Manipulations-Software eingesetzt zu haben.

Die EPA hatte zuvor für 17 Uhr mitteleuropäischer Zeit eine Mitteilung zu einem "bedeutenden" Autobauer angekündigt. Daraufhin waren weltweit Branchenwerte unter Druck geraten.

Im Blick der Anleger war zudem die Stahlbranche, nachdem sich die schweizerische Bank Credit Suisse negativ geäussert hatte. Die Preise für Qualitätsflachstahl dürften im ersten Quartal ihren Höhepunkt erreicht haben, schrieben die Experten und stuften die US-Stahlbranche von "Overweight" auf "Market Weight" ab. Sie rechnen in der zweiten Jahreshälfte mit scharfen Preisrückgängen bei Rohstoffen und schwachen Nachfragetrends. Die Anteilsscheine von US Steel und von AK Steel senkten sie zugleich auf "Neutral". Auch hier kam es zu scharfen Kursrückgängen: US Steel sackten um rund 6 Prozent und AK Steel um mehr als 7 Prozent ab.

An der Dow-Spitze fanden sich derweil erneut die Aktien des Pharmakonzerns Merck & Co wieder, die mehr als 2 Prozent gewannen. Zur Wochenmitte hatten sie bereits von einer positiven Nachricht zum Immun-Therapeutikum Keytruda zur Behandlung von Lungenkrebs profitiert. Nun hatten sich die Analysten von Morgan Stanley positiv zu den Papieren geäussert./la/he

(AWP)