Der US-Leitindex Dow Jones Industrial fiel um 0,48 Prozent auf 19 859,08 Punkte und entfernte sich damit von der zuvor noch nie erreichten Marke von 20 000 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 büsste 0,39 Prozent auf 2266,41 Zähler ein. Für den technologiewertelastigen Nasdaq 100 ging es um 0,42 Prozent auf 5028,769 Punkte nach unten. Er hatte zur Wochenmitte noch ein Rekordhoch erreicht.

Am Donnerstag nun bemängelten zahlreiche Analysten mit Blick auf die Aussagen Trumps am Mittwoch, dass es an Einblicken gefehlt habe, wie die umfangreichen fiskalpolitischen Stimuli und Steuersenkungen aussehen könnten, die der Republikaner auf den Weg bringen wolle, um 'America great again' zu machen. Auch Marktanalyst Craig Erlam vom Devisenhändler Oanda meinte: "Was Trump gesagt hat, war nicht das, was Investoren hören wollten."

Unter den Einzelwerten brachen die Aktien von Fiat Chrysler um fast 9 Prozent ein. Zwischenzeitlich waren sie sogar um knapp 18 Prozent abgesackt. Nach Volkswagen ist mit dem italienisch-amerikanischen Branchenriesen ein zweiter Autobauer wegen möglichen Abgasbetrugs ins Visier der Behörden geraten. Konkret steht Fiat Chrysler im Verdacht, bei rund 100 000 Dieselwagen die Emissionswerte von Stickoxiden gefälscht zu haben. Das Unternehmen geht hingegen davon aus, sich mit seiner Abgastechnik im legalen Rahmen zu bewegen.

Unter den weiteren Autowerten gaben Ford um rund ein halbes Prozent nach. Die Aktien von General Motors büssten knapp 1 Prozent ein.

Im Blick der Anleger war zudem die Stahlbranche, nachdem die schweizerische Bank Credit Suisse kritische Worte gefunden hatte. Die Preise für Qualitätsflachstahl dürften im ersten Quartal ihren Höhepunkt erreicht haben, schrieben die Experten und stuften die US-Stahlbranche von "Overweight" auf "Market Weight" ab. Sie rechnen in der zweiten Jahreshälfte mit scharfen Preisrückgängen bei Rohstoffen und schwachen Nachfragetrends. Die Anteilsscheine von US Steel und von AK Steel senkten sie zugleich auf "Neutral". In der Folge kam es zu scharfen Kursrückgängen: US Steel sackten um rund 6 Prozent und AK Steel sogar um mehr als 10 Prozent ab.

An der Dow-Spitze fanden sich derweil erneut die Aktien des Pharmakonzerns Merck & Co wieder, die rund 1,5 Prozent gewannen. Zur Wochenmitte hatten sie bereits von einer positiven Nachricht zum Immun-Therapeutikum Keytruda zur Behandlung von Lungenkrebs profitiert. Nun äusserten sich die Analysten von Morgan Stanley positiv zu den Papieren./la/he

(AWP)