Der marktbreite S&P 500 verlor 7,6 Prozent auf 2747,87 Punkte. Für den technologielastigen Nasdaq 100 ging es um 6,3 Prozent auf 7996,64 Zähler abwärts. Nach panikartigen Verkäufen unmittelbar nach der Startglocke wurde der Aktienhandel für 15 Minuten unterbrochen. Die Kursschwankungen waren in den ersten Handelsminuten so gross, dass die Börse den Handel vorübergehend stoppte.

Zu den Folgen des Coronavirus für die Weltwirtschaft kam ein Absturz der Ölpreise als zusätzliche Belastung hinzu. Nach gescheiterten Verhandlungen führender Ölstaaten über eine Drosselung der Fördermenge erlebte der Ölmarkt den stärksten Preiseinbruch seit fast 30 Jahren. Die Verhandlungspartner des Ölkartells Opec und mit ihm verbündete Staaten konnten sich auf keine neue Vereinbarung einigen. Saudi-Arabien will nun die Ölförderung erhöhen. "Auf eine schwache Ölnachfrage trifft jetzt ein Preiskampf der Produzenten", schrieb der Vermögensverwalter DWS in einem Marktkommentar.

Kurseinbrüche historischen Ausmasses erlebten daraufhin die Aktien des US-Energiesektors. Für die Papiere von Branchengrössen wie Occidental Petroleum, Schlumberger und Halliburton ging es um 30 bis 40 Prozent abwärts auf Tiefstände seit vielen Jahren. Die im Leitindex Dow enthaltenen Aktien von ExxonMobil und Chevron büssten 12 beziehungsweise 15,5 Prozent ein. ConocoPhillips sackten um 27 Prozent ab.

Rohstoffexperte Carsten Fritsch von der Commerzbank sprach von einem "schwarzen Montag am Ölmarkt". Dieser habe den grössten Tagesverlust seit dem Golfkrieg 1991 erlebt. Saudi-Arabien habe mit der Ankündigung höherer Fördermengen und niedrigerer Preise einen neuen Preiskrieg um Marktanteile eröffnet. Dem Ölmarkt drohe damit im zweiten Quartal ein massives Überangebot, zumal die Nachfrage wegen der Covid-19-Pandemie noch für einige Zeit stark beeinträchtigt bleiben dürfte.

Mit Blick auf das Covid-19-Virus wurden Wirtschaftsdaten aus China zum Zeugnis für die wirtschaftlichen Folgen: Im Land des Ausbruchs, wo das neuartige Coronavirus seit Wochen das öffentliche Leben lahmlegt, brachen die Exporte im Januar und Februar im Vergleich zu den Vorjahresmonaten ein. Die US-Regierung arbeitet Kreisen zufolge an einem Hilfspaket für die US-Wirtschaft, um die wirtschaftlichen Auswirkungen abzufedern./bek/fba

(AWP)