Allerdings stiessen seine Pläne auf Widerstand im Senat. Dennoch ziehen die US-Aktien-Futures an und signalisieren damit Kursgewinne an der Wall Street. Die Euphorie sei aber nicht mehr ganz so gross. Denn die Coronakrise nehme die Märkte trotz der Impfkampagnen wieder stärker in den Griff, heisst es. Viele Länder verschärfen die Pandemiemassnahmen und erlassen neue Reiserestriktionen.

Zudem verhielten sich die Anleger angesichts des rekordhohen Kursniveaus und vor dem Bilanzreigen in den kommenden Tagen vorsichtig, sagt ein Händler. "Wir tendieren dazu, unsere Positionen in die Stärke hinein etwas zu reduzieren", sagt ein Händler. Diese Woche legen gleich fünf Firmen aus dem SMI ihre Ergebnisse vor. Den Anfang machen das Schwergewicht Novartis und die Grossbank UBS am morgigen Dienstag. Zudem warten auch mehr als 20 Firmen aus dem breiten Markt mit Zahlen auf.

Der SMI markierte kurzzeitig bei 11'009,71 Zählern ein Jahreshoch, konnte sich in der Folge aber nicht über der 11'000er-Marke halten. Gegen 11:45 Uhr tendiert derf SMI bei 10'994 Punkten (+0,6 Prozent).

Zykliker und Finanzwerte oben

Angeführt wird die Tabelle von zyklischen und Finanzwerten. So setzten sich Sika (+1,7 Prozent auf 251,80 Fr.) an die Spitze. HSBC hat das Kursziel für den Bauchemiewert gleich auf 339 von 217 Franken und die Empfehlung auf "Buy" von "Hold" hochgesetzt.

In der Spitzengruppe zu finden ist zudem die Grossbank UBS (+1,0 Prozent), die am Dienstag über das 4. Quartal und das Jahr 2020 berichtet. Von AWP befragte Analysten erwarten ein Konzernergebnis (Q4) von 977 Millionen Franken. Die Aktien des Rivalen Credit Suisse ziehen dank Analysten-Rückenwind um 0,7 Prozent an auf 12,265 Franken. Citigroup hat CS mit einem auf 18,40 von 17,90 Franken erhöhten Kursziel zum Kauf empfohlen.

Starke Stützen des Marktes sind die SMI-Schwergewichte Nestlé (+0,9 Prozent), Novartis (+0,3 Prozent) und Roche (+0,9 Prozent). Während bei Novartis ebenfalls Käufe vor den Zahlen (von Morgen) als Grund für das Kursplus erwähnt werden, würden Roche dank positiver "Apothekermeldungen" gesucht. Der Pharmakonzern hat mit seinem Augen-Kandidaten Faricimab in zwei Phase-III-Studien positive Resultate erzielt.

Zu den Gewinnern zählen zudem der "Corona-Profiteur" Logitech (+1,4 Prozent), der Automationskonzern ABB (+0,6 Prozent), der Hörgerätehersteller Sonova (+0,7 Prozent) und der Pharmazulieferer Lonza (+0,4 Prozent). Dagegen büssen die Technologiewerte Temenos (-1,8 Prozent) und AMS (-1,6 Prozent) sowie die Versicherer Zurich und Swiss Re (je -0,7 Prozent) Terrain ein.

Richemont wieder unter Druck

Bei Richemont (-0,8 Prozent) führen Händler zum einem Gewinnmitnahmen nach dem ergebnisbedingten Kursanstieg der vergangenen Woche als Grund für die Schwäche an. Zudem dürfte der Luxusgüterhersteller darunter leiden, dass das Reisen wegen der verschärften Massnahmen gegen die Corona-Pandemie wieder deutlich schwieriger werden dürfte. Viele Länder haben strengere Grenzkontrollen eingeführt. "Ohne Coronatest, und der muss brandaktuell sein, geht gar nichts mehr", sagt ein Händler.

Darunter leiden auch der Reisedetailhändler Dufry (-6,3 Prozent) und der Flughafen Zürich (-2,2 Prozent). Und das Reisen dürfte wohl noch einige Zeit erschwert bleiben. "Und was das für den Tourismus heisst, kann man sich ja denken. Es dürften auf längere nurmehr diejenigen reisen, die es unbedingt müssen."

Deutlich höher sind Achiko (+13 Prozent). Das Unternehmen hat mit dem Partner Regenacellx für die speichelbasierten Covid-Schnelltests unter dem Namen "Gumnut" Phase-1-Tests abgeschlossen. Die Sensitivität des Tests liegt laut Firmenmitteilung bei 91 Prozent.

(AWP)