Auch im vergangenen Jahr schritt der Umbau des Schweizer Energiesystems langsam und stetig voran. Zu langsam, wie sich im am Montag veröffentlichten, siebten Monitoringbericht des Bundesamtes für Energie (BFE) zeigte. Die erneuerbaren Energien - Wasserkraft nicht mit eingerechnet - müssten mehr als doppelt so schnell ausgebaut werden, damit das definierte Ziel aus dem Bundesgesetz über eine sichere Stromversorgung bis 2035 erreicht werden könnte.

Gemäss dem Bericht lag der Anteil der Erneuerbaren (abzüglich Wasserkraft) an der gesamten Elektrizitätsproduktion bei 10,9 Prozent. Gegenüber dem Vorjahr ist sie damit um 1113 auf 8301 Gigawattstunden angestiegen. 72 Prozent des Anstiegs sind auf den Photovoltaik-Ausbau zurückzuführen. Um den gesetzlich neu definierten Zielwert von 35'000 Gigawattstunden zu erreichen, wäre ein durchschnittlicher Zuwachs von 2400 Gigawattstunden im Jahr nötig, wie das Monitoring nun ergab.

Seither haben Bundesrat und Parlament verschiedene Massnahmen beschlossen, die zur Beschleunigung beitragen sollen. So habe der Bundesrat vergangenen November Zwischenziele für den Ausbau der Solar- und Windstromproduktion bis 2030 festgelegt. Ausserdem sei ein Winterstrombonus für grosse Solaranlagen eingeführt worden. Beide Massnahmen würden ab 1. Januar 2026 in Kraft treten, so das Bundesamt für Energie am Montag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Um bei der Energiestrategie auf Kurs zu bleiben, wurden gesetzliche Zielwerte für die Jahre 2035 und 2050 definiert: Bis 2050 sollen die erneuerbaren Energien und die Wasserkraft ausgebaut und der Energie- und Stromverbrauch gesenkt werden. Seit dem 1. Januar 2025 gelten in der Schweiz verschärfte Inlandproduktions- und Verbrauchsziele. Damit rücke die Energieproduktion im Winter stärker in den Fokus, um eine ganzjährig sichere Stromversorgung gewährleisten zu können, so das BFE.

(AWP)