IG Metall: «fatales Signal»
«Gerade in Zeiten geopolitischer Herausforderungen ist es ein fatales Signal, wenn ein Schlüsselunternehmen seine Präsenz in Deutschland zurückfährt», sagte Daniele Frijia, Geschäftsführer der IG Metall München und Mitglied des deutschen Nokia-Aufsichtsrats. Der Konzern zählt in Deutschland nach Angaben der IG Metall derzeit 2.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Nokia: Kürzungen dienen der langfristigen Wettbewerbsfähigkeit
Im Rahmen der globalen Standortstrategie werde Nokia seine Investitionen auf wichtige nachhaltige Zentren in Deutschland und weltweit konzentrieren, erklärte ein Unternehmenssprecher. Nürnberg, Ulm, Stuttgart, Bonn und Düsseldorf sollen wichtige Standorte bleiben. Bis Ende kommenden Jahres sollen demnach im Rahmen des 2023 angekündigten globalen Kosteneinsparungsprogramms die rund 300 Stellen in Deutschland wegfallen.
Nokia unterstützte alle betroffenen Mitarbeiter während dieser Übergangsphase, sagte der Sprecher. «Nokia plant ausserdem die schrittweise Schliessung seines Büros in München bis Ende 2030.» Das Unternehmen begründete die «schwierige Entscheidung» mit der Sicherung der langfristigen Wettbewerbsfähigkeit.
Finnischer Konzern will immense Summen sparen
Nokia hatte 2023 angekündigt, im Laufe der kommenden Jahre weltweit bis zu 14.000 Stellen abbauen zu wollen. Die erhofften Einsparungen belaufen sich auf 800 Millionen bis 1,2 Milliarden Euro. Der zur Schliessung anstehende Standort München zählte noch vor 25 Jahren zu den weltweit führenden Zentren der Telefon- und Netzwerktechnologie. Ursprünglich ein Teil von Siemens , hatte der Münchner Konzern die damals noch mehrere tausend Mitarbeiter zählende Netzwerksparte 2007 in ein Gemeinschaftsunternehmen mit Nokia ausgegliedert. Wenige Jahre später stieg Siemens endgültig aus. Einen deutschen grossen Hersteller von Netzwerktechnologie gibt es nicht mehr./cho/DP/men
(AWP)