In den drei Monaten bis Ende Juni schnitt die DHL durchwachsen ab: Ausgerechnet bei der von Investoren viel beachteten Kennziffer des Freien Barmittelzuflusses enttäuschte DHL mit den erzielten 344 Millionen Euro. Zudem blieb unterm Strich mit 744 Millionen Euro etwas weniger Gewinn übrig, als die vom Unternehmen befragten Analysten auf dem Zettel hatten.
Der Umsatz legte hingegen leicht stärker zu als am Markt erwartet worden war, und zwar auf gut 20,6 Milliarden Euro. Auch brach das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) nicht ganz so stark ein, wie die Experten gedacht hatten. Es ging um ein Fünftel auf knapp 1,4 Milliarden Euro zurück.
Drei der vier DHL-Bereiche verzeichneten Rückgänge des operativen Ergebnisses. Im Fokus steht dabei insbesondere das wichtige Express-Geschäft, es ist das profitabelste und grösste Segment des Dax -Konzerns. Das Netzwerk ist der DHL zufolge weiterhin nur schwach ausgelastet, die Sendungsmengen waren rückläufig, während die Sendungen zwischen Firmenkunden etwas zulegten.
Lediglich das Angebot von Lieferketten-Logistik entwickelte sich im zweiten Quartal positiv. Hier bietet der Konzern seinen Kunden etwa den Betrieb von Lagern und die Abwicklung von Versandretouren an. Und das deutsche Brief- und Paketgeschäft schnitt ebenfalls besser ab. Es läuft weiterhin unter der Traditionsmarke Deutsche Post.
Um seine Jahresprognose zu erreichen, setzt der Logistikkonzern auf die saisonal typischerweise stärkere zweite Jahreshälfte. Die DHL sei auch in einem schwachen konjunkturellen Umfeld gut aufgestellt, meint Kreis. Nicht zuletzt, weil in den vergangenen Monaten bereits Sparmassnahmen eingeleitet wurden.
2024 soll der operative Gewinn zwischen 6 und 6,6 Milliarden Euro liegen. Im schlechtesten Fall wäre das ein Rückgang von gut 5 Prozent im Vergleich zu 2023, im besten Fall ein Anstieg um 4 Prozent.
Dem Rekordniveau von 2022 bleibt die DHL damit aber in jedem Fall fern - im Zweifel noch mehrere Jahre lang. Damals hatte der Konzern im Tagesgeschäft 8,4 Milliarden Euro verdient. Für 2026 hat der Vorstand zwischen 7,5 und 8,5 Milliarden Euro in Aussicht gestellt./lew/mne/mis/jha/
(AWP)