Kühne+Nagel verlieren gegen 9.20 Uhr 6,0 Prozent auf 201,80 Franken. Auch der Gesamtmarkt steht klar im Minus, wenn auch nicht so stark (SMI: -0,4 Prozent).

Händler erklären sich die Abgaben primär mit Gewinnmitnahmen. Am Vortag hatten die Papiere um mehr als 3 Prozent zugelegt, wobei Hoffnungen auf positive Überraschungen der Treiber gewesen sein dürften.

Diese blieben nun aus. Der Logistiker hat die Analystenerwartungen lediglich in etwa erfüllt. Immerhin fällt die Dividendenkürzung nicht ganz so einschneidend aus wie im Vorfeld der Ergebnisveröffentlichung befürchtet worden war. Dies reicht angesichts der Schwäche im frühen Handel an der Börse jedoch nicht aus, um den Titel zu stützen.

Für Stirnrunzel sorgt in diesem Zusammenhang zum Teil auch die enttäuschende Entwicklung beim Free Cashflow, wie der Experte von Goldman Sachs schreibt. Daher sei es fraglich, wie nachhaltig die Dividende sei.

Erfreut zeigt man sich in Analystenkreisen aber darüber, dass sich das Unternehmen im Schlussquartal ansonsten wacker geschlagen hat. Dies nicht zuletzt auch vor dem Hintergrund, dass die Gewinnentwicklung im dritten Quartal tiefer als erwartet ausgefallen war und für enttäuschte Gesichter gesorgt hatte.  

Während die beiden Geschäftsbereiche Luftfracht und Kontraktlogistik mehr als gedacht zum Gruppengewinn beigetragen haben, bleiben die Beiträge aus den Bereichen Seefracht und Überlandtransport dahinter zurück. Experten loben dabei insbesondere die Geschäftsentwicklung im Luftfrachtgeschäft.

Ein Fragezeichen bleiben die mittelfristigen Ambitionen des Unternehmens. Ein Update gibt es Ende Monat an einem Investorentag. Erst dann werde sich auch zeigen, was die positiven qualitativen Aussagen zum Jahresstart wert seien, sagt ein Branchenbeobachter.

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(AWP)