An der Börse sorgten die Neuigkeiten für deutliche Bewegungen der betroffenen Aktien. Warner Brothers stiegen um 3,3 Prozent und Paramount gewannen 5,5 Prozent. Netflix verloren hingegen 1 Prozent.

Die Garantie soll die Finanzierungsbedingungen des Geschäfts verbessern, die von der Führungsriege von Warner Bros kritisiert wurden, als diese das Angebot von Paramount zugunsten von Netflix abgelehnt hatte.

Warner Bros hatte zuvor den Aktionären empfohlen, das Angebot von Paramount nicht anzunehmen. Das Unternehmen war der Ansicht, dass das Angebot von Netflix für seine Hollywood-Studios und den Streaming-Dienst HBO Max immer noch besser ist. Netflix hatte ein Angebot im Wert von 27,75 Dollar je Aktie gemacht. Unterdessen bietet Paramount, zu dem der TV-Sender CBS und der Kinderkanal Nickelodeon gehören, weiterhin 30 Dollar in bar je Aktie für den Gesamtkonzern Warner Bros.

Warner Bros hatte in gleich mehrfacher Hinsicht Bedenken gegenüber einer Übernahme durch Paramount geäussert und nicht mit Kritik gespart. Als einer der wichtigsten Punkte wurde etwa eine ungewisse Finanzierung der Paramount-Offerte genannt. So könne die Ellison-Familie ihre Kapitalzusage nicht angemessen absichern. Zudem bestehe das Risiko, dass der Konkurrent das Geschäft jederzeit platzen lassen könnte. Auch gebe es durch die Klauseln des Übernahmeangebots Einschränkungen für Warner Bros, beispielsweise hinsichtlich der Schuldenrefinanzierung.

Paramount teilte am Montag weiter mit, dass sein Angebot weiterhin besser sei als das von Netflix. Dabei verwies der Konkurrent auf Ellison, der bereit sei, eine «unwiderrufliche persönliche Garantie» für die 40,4 Milliarden Dollar des Angebots und alle Schadensersatzansprüche gegen Paramount zu übernehmen. Zudem erhöhte das Unternehmen die Gebühr, die es zahlen würde, wenn das Geschäft von den Aufsichtsbehörden blockiert würde.

Paramount-Chef David Ellison hatte bereits mehrere Angebote abgegeben, laut einer Eingabe bei den Behörden schlug er diese Idee erstmals Mitte September bei einem Treffen mit Warner-Chef Zaslav vor. Das Paramount-Interesse rief dann weitere Anwärter wie Comcast auf den Plan, aber auch Netflix. Im Zuge des Bieterprozesses kam es mehrfach zu Auseinandersetzungen, Ellison warf Warner Bros vor, Netflix zu begünstigen./mne/mis/he

(AWP)