Düsseldorf, 11. Mai (Reuters) - Aus der Immobilienwirtschaft kommt scharfe Kritik an den umstrittenen Plänen der Bundesregierung zur Umstellung auf klimafreundliche Heizungen. "Es verschlägt einem die Sprache", sagte der Chef des Immobilienkonzerns LEG, Lars von Lackum, am Mittwochabend vor der "Wirtschaftspublizistischen Vereinigung" in Düsseldorf. Der von Wirtschaftsminister Robert Habeck vorangetriebene Gesetzesentwurf folge "einem planwirtschaftlichen Gedanken, dass der Staat weiß, wie jegliches Ziel zu erreichen ist". Es sei unverständlich, dass mit dem "Gebäudeenergiegesetz (GEG) (..) nicht mehr nur die Ziele vorgegeben werden sondern auch jede einzelne Umsetzungsmaßnahme". Die Bundesregierung will ab 2024 die Umstellung auf klimafreundliche Heizungen forcieren, im April hatte das Kabinett einen entsprechenden Gesetzesentwurf gebilligt. Neue Heizungen sollen künftig mit wenigen Ausnahmen mit mindestens 65 Prozent erneuerbaren Energien betrieben werden. Kritisiert wird unter anderem eine zu starke Ausrichtung auf Wärmepumpen.

Die LEG setzt indes auf Luft-Luft-Wärmepumpen, bei denen wie bei Klimaanlagen die Wärme direkt an die Raumluft übertragen wird und die so etwa ohne eine Fußbodenheizung auskommen. Bis 2027 wolle der Konzern in seinen Wohnungen 9000 solcher Geräte installieren, bei denen er mit der japanischen Mitsubishi Electric kooperiere. Dadurch könnten 14.000 Tonnen des Klimagases CO2 pro Jahr eingespart werden. (Bericht von Matthias Inverardi, redigiert von Sabine Ehrhardt. Bei Rückfragen wenden Sie sich bittean unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)