«Nach intensivem Nachdenken habe ich gemerkt, dass es mich reizt. Ich glaube, dass das Amt der richtige Ort wäre, um meine Kompetenzen und Überzeugungen einzubringen», sagte Mazzone im Gespräch mit den Tamedia-Zeitungen. Deshalb habe sie sich für eine Kandidatur entschieden: «Mein Herz schlägt einfach für die Grünen!»
Kein Co-Präsidium
Ein Co-Präsidium kommt für Mazzone nach eigener Aussage nicht infrage. Sie wisse um die Dominanz der Deutschschweiz, begründete sie ihre Haltung. Bei den anderen Parteien gebe es in der kommenden Legislatur nur Parteipräsidenten und -präsidentinnen aus der Deutschschweiz.
Über die Kandidatur berichtete auch das französischsprachige Newsportal des «Blick». Die Politikerin hatte im Herbst vergangenen Jahres die Wiederwahl in den Ständerat verpasst. Im zweiten Wahlgang erreichte sie hinter Mauro Poggia (MCG) und Carlo Sommaruga (SP), mit dem sie den Kanton Genf bis dahin in der kleinen Kammer vertreten hatte, nur den dritten Platz.
Die Bewerbungsfrist für die Nachfolge des Zürcher Nationalrats Balthasar Glättli läuft bis zum 4. Februar. Die Delegierten werden den neuen Präsidenten oder die neue Präsidentin am 6. April auf ihrer Versammlung bestimmen.
Einige zögern noch
Mazzone ist die erste Politikerin, die angekündigt hat anzutreten. Noch nicht über eine Kandidatur entschieden haben gemäss früheren Aussagen die Nationalrätinnen Sibel Arslan (BS) sowie Irène Kälin (AG). Arslan hatte gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA gesagt, sie könne sich vorstellen, das Amt zusammen mit Mazzone auszuüben.
Die Zürcher Nationalrätin Marionna Schlatter sagte nach der Ankündigung Mazzones der Nachrichtenagentur Keystone-SDA, sie verzichte auf eine Kandidatur für die Nachfolge Glättlis. Stattdessen bewerbe sie sich als Vizepräsidentin.
Zuvor hatte Schlatter Mazzone auf X (vormals Twitter) zu ihrer Kandidatur beglückwünscht: «Bravo, Lisa, zu Deiner Kandidatur. Gerne möchte ich Dich als Vizepräsidentin unterstützen», schrieb sie.
Mehrere andere Politikerinnen und Politiker hatten sich für die Glättli-Nachfolge bereits vor Mazzones Interview aus dem Rennen genommen, unter ihnen Fraktionschefin Aline Trede, ihre Tessiner Nationalratskollegin Greta Gysin, der Freiburger Nationalrat Gerhard Andrey sowie der Glarner Ständerat Mathias Zopfi.
(AWP)