Die Logitech-Titel starteten mit einem Kursplus von 6,6 Prozent in den Handel. Im weiteren Verlauf bauten sie ihre Gewinne aus und standen um 9.32 Uhr um 10 Prozent höher auf 68,06 Franken. Derweil notiert der Gesamtmarkt (SLI) hauchdünn (-0,03 Prozent) im Minus.

Analystenkreise beurteilten die Umsatzentwicklung im zurückliegenden Quartal als überraschend stark. Logitech hat beim Gruppenumsatz sogar die kühnsten Einzelschätzungen deutlich übertroffen.

Citigroup-Analystin Asiya Merchant erklärt sich das starke Abschneiden unter anderem mit Marktanteilsgewinnen in den Produktkategorien Tastaturen, Computermäuse sowie Webcams. Sie begrüsst zudem, dass Lagerbestände abgebaut und dadurch die Kapitalbindung verringert werden konnte.

Mehrere Analysten lobten auch die Fortschritte bei der Bruttomarge, die sich mit 42 Prozent überraschend stark verbesserte. Die hohe Bruttomarge führt dazu, dass das Ergebnis auch auf den Stufen EBIT und Non-GAAP EBIT substanziell besser ausfiel als erwartet.

Logitech habe die Kosten sehr präzise unter Kontrolle, lobte Vontobel-Analyst Michael Foeth. Trotz starker Umsatzschwankungen lägen die Betriebskosten sehr stabil bei 25 Prozent des Umsatzes. Die Forschung & Entwicklung sei niemals von grösseren Abstrichen betroffen, dagegen werde bei Marketing und Verkauf gespart.

Das starke zweite Quartal erlaubt es Logitech, die Jahresziele anzuheben. Einige Analysten hatten im Vorfeld bereits mit einer Erhöhung gerechnet, da die bisherigen Ziele von Beginn weg als ziemlich konservativ galten.

Dennoch fühlt sich der für Kepler Cheuvreux tätige Chefanalyst Torsten Sauter an die guten alten Tage zurückerinnert, als das Unternehmen die Markterwartungen regelmässig übertraf und jeweils auch gleich noch mit höheren Jahresvorgaben aufwartete. Seines Erachtens profitierte Logitech zuletzt von der widerstandsfähigen Nachfrage nach PC-Peripheriegeräten.

Etwas zurückhaltender gibt sich sein Berufskollege Erik Woodring bei Morgan Stanley. Auch Woodring räumt zwar ein, dass er die Widerstandsfähigkeit des Geschäfts mit PC-Peripheriegeräten rückblickend unterschätzt habe. Von den neuen Jahresvorgaben hatte sich der Analyst jedoch etwas mehr erhofft. Ausserdem verweist er auf das enttäuschende Abschneiden im Videobereich.

lb/jb

(AWP)