Die wichtigste protestantische Partei Democratic Unionist Party (DUP) hatte ein Ende der innerbritischen Zollkontrollen zur Bedingung gemacht. Die DUP tritt für die politische Union mit Grossbritannien ein und will nun nach zwei Jahren Boykott in die Regionalregierung in Belfast zurückkehren. Die vertraglich fixierte Regelung sieht vor, dass die DUP gemeinsam mit der stärksten katholischen Kraft Sinn Fein regieren muss, die eine Vereinigung mit Irland anstrebt.
«Die einzigen Kontrollen, die noch durchgeführt werden, betreffen Waren, die in die EU gebracht werden oder die in die EU gebracht werden könnten», sagte DUP-Chef Jeffrey Donaldson. Eine Reaktion der EU, die die bisherige Regelung nach langem Streit mit Grossbritannien vereinbart hatte, gab es zunächst nicht. Die Änderungen betreffen das sogenannte Windsor-Abkommen, das London und Brüssel vor rund einem Jahr zur Erleichterung des Handels mit Nordirland getroffen hatten. Der Sender Sky News zitierte Quellen, die Neuregelung sei keine Überraschung für die EU, Brüssel sei stets informiert worden.
Die bisherige Zollgrenze in der Irischen See soll nach dem Brexit eine «harte Grenze» zwischen der früheren Bürgerkriegsregion Nordirland und dem EU-Mitglied Irland vermeiden. Dadurch gab es aber auch Schwierigkeiten, beispielsweise beim Versenden von Päckchen, Medikamenten und dem Mitbringen von Haustieren von Grossbritannien nach Nordirland. Britische Loyalisten fürchteten, dass die Kontrollen die Union mit Grossbritannien gefährden./bvi/DP/nas
(AWP)