33 Berufsmilitärpiloten haben der Luftwaffe seit dem Jahr 2020 den Rücken gekehrt, neben den 26 Helikopterpiloten auch sieben Jetpiloten, wie Armeesprecher Stefan Hofer der Nachrichtenagentur Keystone-SDA am Dienstag sagte. Blick online hatte zuerst darüber berichtet.
Weil sämtliche Helikopterpiloten der Luftwaffe dieser in ihrer Milizfunktion erhalten blieben und jährlich ihren Dienst leisteten, hätten ihre Austritte aber nur einen begrenzten Einfluss auf die Einsatzbereitschaft im Bedarfsfall, so Hofer.
Die Armee und damit auch die Luftwaffe müsse sich zunehmend im Wettbewerb mit dem zivilen Arbeitsmarkt behaupten. Dieser Wettbewerb bringe verschiedene Herausforderungen mit sich, etwa in den Bereichen Entlöhnung, Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben oder hinsichtlich der langfristigen Bindung von hochspezialisiertem Personal, dessen Ersatz Jahre in Anspruch nehme, erklärte Hofer.
Attraktive Arbeitgeberin bleiben
So prüfe die Luftwaffe die Arbeitsbedingungen fortlaufend und nehme dort Anpassungen vor, wo dies notwendig und möglich sei, damit sie als attraktive Arbeitgeberin mit dem anspruchsvollen Arbeitsmarkt und angesichts der angespannten Sicherheitslage mithalten könne.
Bald schon kommen neue Herausforderungen auf die Luftwaffe zu. Im Rahmen der Stärkung der Verteidigungsfähigkeit der Armee muss sie laut Hofer im Bereich der Luftmobilität und des Lufttransports rasch neue Fähigkeiten aufbauen und zu Beginn der 2030er Jahre neue Systeme einführen. Genügend spezialisiertes Berufspersonal sei daher zwingend notwendig.
Bereits angeordnete Massnahmen betreffen demnach den Umfang und die Dauer der Ausbildung bei gleichbleibender Qualität, um die Abgänge rasch wieder auffangen zu können. Auch das Einsatzspektrum der Pilotinnen und Piloten wird derzeit überprüft. Zudem soll ab 2027 das neue Lohnsystem des Bundes dazu beitragen, die Einstiegslöhne für Jungpilotinnen und Jungpiloten marktkonformer zu gestalten.
(AWP)