Lukaschenko herrscht seit 1994 in Belarus mit diktatorischen Mitteln. Er lässt auch als letzter Machthaber in Europa weiter die Todesstrafe vollstrecken. Massenproteste gegen eine mutmasslich massiv gefälschte Wiederwahl 2020 liess er mit Gewalt niederschlagen. Zum fünften Jahrestag der Proteste beklagen Menschenrechtsorganisationen beispiellose Repressionen. Sie erinnern daran, dass es ungeachtet einiger Freilassungen noch immer rund 1.200 politische Gefangene in dem Land gibt.

Lukaschenko: Ich hätte ja früher aufhören wollen

Er habe schon früher aufhören wollen, aber niemand habe ihm vorwerfen sollen, er sei ein Verräter und lasse sein Land im Stich, sagte Lukaschenko in dem Interview. Er verneinte, dass sein jüngster Sohn Nikolai (20) ihm einst nachfolgen solle.

Lukaschenko schloss nicht aus, dass ein Nachfolger eine etwas andere Politik verfolgen werde. «Er soll nur nicht gleich etwas über den Haufen werfen», sondern das Land ruhig weiterentwickeln. Der Langzeitherrscher hat Belarus so eng mit Russland verbündet, dass sein eigener Spielraum nach innen und aussen begrenzt ist. Das Interview für ein US-Medium steht aber im Zeichen einer gewissen Wiederannäherung an die USA unter Trump./fko/DP/jha

(AWP)