Als Schlusslicht im Eurozonen-Index EuroStoxx 50 sackte das LVMH-Papier um fast 7 Prozent auf 582,40 Euro ab. Für die in den vergangenen Jahren erfolgsverwöhnten Anleger stehen damit im laufenden Jahr gut ein Fünftel an Kursrückgang zu Buche. Vom Corona-Tief im März 2020 bei unter 279 Euro war der Schein bis April 2023 auf fast 905 Euro geklettert.
Vor allem die Nachfrage nach Mode und Lederwaren enttäuschte im dritten Quartal. Die Sparte mit Marken wie Dior und Louis Vuitton ist die mit Abstand grösste bei den Franzosen und steht seit geraumer Zeit unter Druck, weil es vor allem auf dem chinesischen Markt nicht rundläuft. In der Sparte sank der Erlös im dritten Quartal organisch um fünf Prozent. Analysten hatten mit einem leichten Wachstum von rund 0,5 Prozent gerechnet.
Die grössten Märkte für LVMH sind Asien (ohne Japan) mit knapp einem Drittel Umsatzanteil im bisherigen Jahr und die USA mit einem Viertel der Erlöse. In Asien rutschte der Erlös im dritten Quartal aus eigener Kraft um 16 Prozent ab, damit beschleunigte sich die Abwärtstendenz der vergangenen Quartale.
JPMorgan-Analystin Chiara Battistini wertete die Resultate als schwächer als befürchtet. Sie könnten Investoren im Luxussektor nicht besänftigen, die sich um das Ausmass der Kaufzurückhaltung von chinesischen Kunden sorgten. Die Expertin kürzte ihre Gewinnschätzungen für LVMH für das kommende Jahr und darüber hinaus. Piral Dadhania von der kanadischen Bank RBC äusserte sich ähnlich: Die Entwicklung in der Leder- und Modesparte sei bemerkenswert enttäuschend, aber auch im Bereich Weine und Spirituosen habe LVMH schwach abgeschnitten.
LVMH macht hauptsächlich Geschäfte mit Mode- und Lederprodukten, hat aber auch Weine und Spirituosen mit Marken wie Moet oder Dom Pérignon, Parfüms und Kosmetik sowie Uhren und Schmuck im Portfolio./men/jha/tav/mis
(AWP)